The Fixx
Das uralte Lied: Die Propheten gelten im eigenen Lande nichts! The Fixx, in Amerika die großen neuen Brit-Stars, kommen in England auf keinen grünen Zweig. Auch hierzulande lassen es die „fixxen“ Jungs um Sänger Cy Curnin ganz schön langsam angehen. Noch vor einem Jahr fragte sich ME/Sounds-Kollege Andresen in lyrischer Verzweiflung: Fixx oder nixx? Diese brisante Frage gilt nach wie vor!
Die beamteten Jubelperser der Branche behaupten zwar im Chor, daß SHUTTERED ROOM, REACH THE BEACH und das neue Opus PHANTOMS Meisterwerke moderner Popmusik darstellen; aber Kritiker, die ihren Namen verdienen, hegen daran berechtigte Zweifel.
Das Beste an diesem – wie ich bescheiden finde mediokren Euro-Pop ist die Produktion, die seit 1981 von dem Sound-Zauberer Rupert Hine betrieben wird. „Sobald wir im Studio stehen“, sagt Gitarrist Jamie West-Oram, „ist Rupert das sechste Mitglied. Wir haben ihm damals mit dem Mut der Verzweiflung unsere Demos geschickt. Er hat uns daraufhin in der runtergekommenen Fabrik, wo wir probten, besucht, die erste Single „Lost Planes“ mit uns aufgenommen und dafür gesorgt, daß wir einen ordentlichen Manager kriegen.“ Er hat, möchte man ergänzen, auch die blassen Songs mit cleveren Perkussions-Einschüben, kurzweiligen Keyboard-Loops und allerhand ansprechendem Schnickschnack koloriert.
Wie dem auch sei – fest steht, daß The Fixx als Support von Flock Of Seagulls in die USA reisten und am Ende in den Charts hochkletterlen, während die Möwenschar die Fallschirme aufspannte.
Aber selbst im Land ihrer größten Erfolge setzt man dem Quintett nicht nur Kritiker-Lorbeer aufs Haupt. „The Fixx“, so hieß es an anderer Stelle, „gehen auf Nummer Sicher: nette Songs, nette Arrangements, nette Burschen.“
Die aus den Portraits hervorgegangene Band wurde 1976 von dem blonden Schauspiel-Eleven Cy Curnin und dessen Schwager Adam Woods gegründet. Per Suchanzeige fand man 1980 – nach der Auflösung der Portraits – Jamie West-Oram, der zusammen mit Texter Cy das Rückgrat der Formation bildet. Mittlere Hits in Großbritannien, Achtungserfolge in Europa und, nach einer US-Tour mit Police, Gold und Platin in Übersee.
Keine Frage: Die Zeichen stehen gut für The Fixx. Wer Reggae durchspülten Techno-Pop mit Synthesizer-Ornamentik mag, liegt hier genau richtig. Der Banause von Reporter kann jedoch noch nicht umhin, die lyrische Verzweiflung des Kollegen noch zu steigern: The Fixx iss nixx!