The Heep Is On
Too old to rock ’n‘ roll, too young to die‘? Das weitverbreitete (Vor-)-Urteil wollen Uriah Heep unter gar keinen Umständen auf sich sitzen lassen. Auch wenn sie zum engen Kreis der dienstältesten Rock-Combos zählen und zusammen gut und gerne über 100 Jahre Erfahrung auf die Waage bringen dürften, kann von Rente noch längst nicht die Rede sein.
Seit nunmehr 16 Jahren im Geschäft und noch immer VERY UMBLE VERY ‚EAVY, wie zu den Zeiten ihres gleichnamigen Debüt-Albums von 1970, pilgern die Mainstream-Traditionalisten mit wechselndem Erfolg landauf, landab und präsentieren dabei Oldies von gestern und vorgestern vor einem zumeist jugendlichen Publikum.
Rock ’n‘ Roll hält noch den letzten morschen Knochen fit, meint zumindest Mick Box, einziges Ur-Mitglied: “ Wir sind im letzten Jahr durch Dutzende von Ländern getourt und haben uns den Arsch aufgerissen für die Musik. „
Uriah Heep haben längst Rock-Geschichte gemacht. Ihr pflaumweicher Sound, gepaart mit heftigen Ritt-Attacken, stand Pate für US-Bands wie etwa Journey, REO Speedwagon oder Survivor. Deren Dauer-Erfolge mögen auch die Verantwortlichen in der Chefetage einer großer Plattenfirma bewogen haben, Gitarrist Mick Box, Sänger Pete Goalby, Bassist Trevor Bolder, Drummer Lee Kerslake und Keyboarder John Sinclair erneut eine Chance zu geben.
EQUATOR heißt das Resultat – ein Album, das neben gefälligen Passagen aber auch zeigt, daß das Ensemble seinen kreativen Zenit längst überschritten hat. Nur wenig erinnert noch an den Glanz früherer Hits wie „Gypsy“, „Look At Yourself“ oder „Easy Livin'“!
Box wehrt sich mit Entschiedenheit gegen den Verdacht allmählicher Verkalkung. Er glaubt vielmehr:“.Wir waren niemals populär bei der Presse. Vielleicht hängt es damit zusammen, daß man unsere Art von Musik in keine Schublade stecken kann. Dieser Umstand jedenfalls hat es uns immer schwergemacht.“