The Jon Spencer Blues Explosion – Extra Width


Bluesrock, um Himmels willen! Bluesrock war zu lange die Domäne von speckbäuchigen Lederwestenträgern, die zur Eröffnung von Baumärkten aufspielten. Mit Extra Width, das wussten wir 1993 noch nicht, begann eine neue Blues-Zeitrechnung. Jon Spencer erinnerte daran, dass die Gitarre von Lightnin‘ Slim dieses gewisse Scheppern hatte, er riss dem Blues das Herz raus und transplantierte es in wüste Postpunk- und Garagensongs, die immer wieder den Eindruck hinterließen, dass der Hauptakteur Bands zu gründen pflegte, um sich öffentlich zu übergeben. Das Operationsbesteck hatte er von den verflossenen Pussy Galore geklaut. Als Spencer am Busen der schönen Cristina Martinez in den Indie-Rock-Himmel aufstieg, hatte er seinen Job als Rock’n’Roll-Model erledigt. Mittlerweile, das zeigen die letzten Blues-Explosion-Konzerte, steht auch Spencer wieder vor der Erschöpfung. Der Blues kriegt sie alle klein. Aber die ersten drei Blues Explosion-Platten sind heulende Wölfe.