The Mission


Auf den ersten Blick hatten The Mission, also die Wayne Hussey-Fraktion der ehemaligen Sisters Of Morcy, den Split der Band besser verkraftet als Ex-Leader Andrew Eldritch. GOD’S OWN MEDI-CINE, das erfolgreiche Album, von dem Wayne Hussey nach Ansicht vieler Alt-Fans vornehmlich bisher ungläubige Pop-Fans zu missionieren suchte, kam live in durchaus Sisters-schwangerem Gewand daher. Nach einer Polka-Introduktion vom Band und schier undurchdringlichen Nebelschwaden hoben Mission zur schwarzen Predigt an.

„Wasteland“. der Opener des Albums, gewann mit Kirchenfenster-Lightshow (dem LP-cover entlehnt) entscheidend an Ausstrahlung. Ja, man mußte sogar zweimal hinschauen, denn Outfit-mäßig lehnt sich Master Hussey stark an Eldritch an. Auch ihm steht der Hut gut.

Die Soundwälle, die mit zwei nahezu gleichberechtigten Gitarren möglich sind, nutzten Mission clever. Ihre Version von Neil Youngs Genieblitz „Like A Hurricane“ gelang zwar nicht so melancholisch pathetisch wie das Original, entwickelte jedoch durch nuanciert forciertes Tempo viel Spannung, die The Mission niclu in endlose Solo-Dudelei führte. Danke.

Ihr Gnippensound isi überhaupt dei große Aktiv posten. I entscheidenden Moment, wenn man gerade meinte,eine Mantra-ähnliche Stimmungslage zwischen Teestube und Räucherkerzen-Boutique zu spüren, kriegten sie mit, zwei, drei Gitarrenhieben die Kurve und hielten die Balance zwischen Weihe und verhaltener Aggressivität. Eine Live-Band, ganz ohne Frage. Wenn Husseys Ambitionen auch ganz sicher nicht in Richtung schwarzer Messen und dämonischer Rock-Magie gehen und Mission über kurz oder lang in den Singles-Charts landen werden, so darf doch auch der musikalische Untergrund noch weiter mit ihnen rechnen.