The Police – Rudi Sedlmayr-Halle, München


Die Vorgruppe, The Photos, hatte schon ihre liebe Not mit der Akustik dieser Halle, die auf jedem Quadratmeter eine andere ist. Aber von Profis wie Folice hätte man eigentlich ein bißchen mehr erwartet. Man konnte sich, vor allem während der ersten halben Stunde, nicht des Eindrucks erwehren, daß die Band mit diesem Konzert Soundcheck und Rehearsal für den bevorstehenden Auftritt in der .Rockpalast-Nacht“ absolvierte. Eine wirre Lärmkulisse ohne Zusammenspiel und Gespür für Rhythmus und Struktur donnerte da auf blind ergebene Fans herunter, die sich ihr Idol nicht vermasseln lassen wollten. Süng sang anfangs überhetzt, fahrig, unkontrolliert, ja fast gereizt, Gitarrist Andy Summers verzettelte sich in Heavy Metal-Soli, die völlig außerhalb der Stücke standen, und Schlagzeuger Stuart Copeland verlor sich in seinen Dub-Effekten. Später dann besserte sich die Lage, der Sound und auch das Zusammenspiel der Band wurde transparenter und harmonischer, man ließ sich Zeit für eine saubere Ausarbeitung der Stücke und Stings Phrasierung war endlich so, wie man sie von den Platten her gewohnt ist.

Während jedoch die neuen Stücke ohne die Studioeffekte der Platte reichlich dünn und fragmentarisch klangen, entschädigten die Versionen von „Roxanne“ und „I Can’t Stand Loosing You“ für vieles, was an diesem Abend schlampig war. Trotzdem, der unangenehme Eindruck blieb, daß gefeierte Superstars mal eben ihr Pensum erfüllen mußten und ihren Popularitätskredit für unbegrenzt halten. Dem ist nicht so, zumindest nicht bei mir.