Tobias Künzel arbeitete mit AnNa R. zusammen – sie „war schwer zu lesen“

Der Prinzen-Sänger & Komponist sollte mit der Ex-Rosenstolz-Frontfrau Songs für ihr 2. Soloalbum schreiben.


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Am Montag, den 17. März, wurde auf dem Instagram-Kanal von AnNa R. bekannt gegeben, dass die Sängerin und Songwriterin überraschend gestorben ist. Die Berlinerin wurde 55 Jahre. Zwar ist inzwischen der Familie die Todesursache genannt worden, jedoch soll diese auf Wunsche der Angehörigen nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Doch was klar ist: Die Musikerin arbeitete noch zuletzt an neuen Stücken. Sie wollte auf ihre 2023er Solo-LP KÖNIG:IN eine weitere Platte unter ihrem Namen folgen lassen. Tobias Künzel, bekannt als Part der Band Die Prinzen und als Komponist, sollte hierfür mit ihr zusammenarbeiten. So lernte er AnNa R. mehr kennen.

„Lustigerweise kamen wir uns alle irgendwie ein wenig deplatziert vor“

Zunächst trafen die Rosenstolz– und Prinzen-Mitglieder bei der Verleihung der Goldenen Stimmgabel im Jahr 1998 aufeinander. So erinnert sich Künzel gegenüber „Bild“ zurück. Er meinte dazu nur: „Lustigerweise kamen wir uns alle irgendwie ein wenig deplatziert vor. Das verbindet natürlich.“

Danach sah man sich immer mal wieder, auch wenn daraus keine enge Freundschaft entstand. Doch als es um den Nachfolger zu KÖNIG:IN ging, meldete sich der Manager von AnNa R. bei Tobias Künzel mit der Frage, „ob ich nicht ein neues Lied für sie schreiben könne“.

„Es hat zwischen uns einfach gepasst“

Zu den folgenden Absprachen ging der Musiker nicht ins Detail, sondern sagte lediglich laut „Bild“: „Es hat zwischen uns einfach gepasst. Das betrachte ich im Nachhinein als ziemliche Ehre.“ Ein Treffen gab es dann in Bezug aufs Songwriting Anfang 2024. Schließlich sollte Künzel nicht einfach nur fertige Tracks abliefern – sie „wollte die Songs gerne zusammen mit mir schreiben, wollte involviert sein. Also haben wir erst mal viel geredet. Über das, was sie sich vorstellt, worum es gehen sollte, wie wir das anstellen.“

Dennoch hatte das Prinzen-Mitglied einiges an seinem Computer für das Aufeinandertreffen aufbereitet. „Bild“ sagte er in Bezug aufs Feedback zu seiner Vorarbeit: „ AnNa war schwer zu lesen, aber ich glaube, sie mochte, was ich ihr damals vorgespielt habe.“

Obwohl weitere Meetings dieser Art geplant waren, kam es nie dazu. Denn: „Sie hatte sich eine Erkältung zugezogen und sagte per SMS ab. Sie wollte mich nicht anstecken, weil ich damals selbst kurz vor einer Tour mit meiner Allstar-Band Final Stap stand. Danach war sie selbst auf Tour – jetzt wollten wir uns eigentlich in den nächsten Monaten wieder treffen.“

So nahm er AnNa R. wahr

Zu dem Wesen der Ex-Rosenstolz-Sängerin hatte er „Bild“ zu erzählen: „AnNa war keine laute, überschwängliche Person, eher leise und vorsichtig.“ Und weiter: „Für sie war es das Wichtigste, dass sie ihre berühmten Buletten machen und Plätzchen backen würde. Das umschreibt vielleicht ihre Sehnsucht nach Heimat und ihr Bedürfnis nach einem sicheren Hafen. Deshalb wollte sie sich auch ganz bewusst bei ihr zu Hause treffen und nicht in einem anonymen Restaurant oder so.“

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Auch zu ihren vier Wänden hätte er eine Meinung: „Ihre Wohnung hatte sie schon sehr urig eingerichtet, absolut nicht bieder oder steril. Eine richtige Künstlerwohnung mit dicken Teppichen, Bildern an der Wand, gemütlichem Sofa und großem Küchentisch. Da konnte man sich wohlfühlen.“