Todeswalzer und neokonservative Propaganda – die Platten der Woche
Hier sind die Platten der Woche vom 14. bis zum 20. Januar. Mit I Am Kloot, Solange und Pantha Du Prince.
Album der Woche – Pantha Du Prince The Bell Laboratory „Elements Of Light“
Esben And The Witch – Wash The Sins Not Only The Face
Das Schöne an Esben And The Witch ist, dass ihre Musik zu jedem Zeitpunkt mit ihrer Artifizialität hausieren geht und nicht um vermeintliche Poptugenden wie Authentizität bemüht ist. Es ist reinste Kunstmusik, und das will sie uns auch mit jeder Note sagen. Fast genau zwei Jahre nach dem Albumdebüt kommt das Trio aus Brighton mit seiner zweiten Platte Wash The Sins Not Only The Face. Das Album geht einen komischen Weg. Es beginnt mit ätherisch-verhuschtem Dream Pop, den man von Esben And The Witch wohl auch so erwartet, bei dem man aber nicht unbedingt Songs erwartet, sondern eher Sounddesign. In der Mitte wird es immer konkreter, mit der Folge, dass manche Passagen der ersten Single „Deathwaltz“ nicht mehr sehr weit weg zu sein scheinen vom Mainstream-Goth-Pop, wie etwa dem letztjährigen Eurovision-Song-Contest-Gewinner „Euphoria“. Zum Schluss hin wird es dann wieder ätherisch-verhuscht. Dazwischen ist Platz für einen Song wie „The Fall Of Glorieta Mountain“, ein wundersames Stückchen Goth-Folk.
Albert Koch
I Am Kloot – Let It All
Das Trio aus Manchester serviert einmal mehr hochwertigen Indie-Pop. Die Songs von I Am Kloot springen einen nicht durch die Vordertür an. Sie schleichen sich von hinten an, packen einen und lassen dann nicht mehr los. Das ist auf LET IT ALL IN nicht anders als auf den fünf Studioalben vorher. Auch diesmal hat Sänger John Bramwell zwar tiefgründige, aber keine spektakulären Lieder geschrieben. Das und die Tatsache, dass sie wenig für irgend einen Hype taugen, mag ein Grund sein, warum das Trio aus Manchester ähnlich lange wie seine Freunde von Elbow (Guy Garvey ist hier wieder Produzent) in England kaum wahrgenommen wurde.
Sven Niechziol
Kyla La Grange – Ashes
Lord Huron – Lonesome Dreams
Americana an der Grenze zur neokonservativen Propaganda. Man darf ruhig sagen: Ben Schneider hat falsche Erwartungen geweckt. Das, was die ersten, hoch gelobten EPs seines Projekts Lord Huron noch ausmachten, dass sie amerikanisches Songwriting mit der elektronischen Moderne verschmolzen, das ist auf dem ersten Album LONESOME DREAMS nun wieder vergessen.
Thomas Winkler
New Order – The Lost Sirens
Solange – True
Friska Viljor – Remember Our Name