Tom Jones
Damals kippte Mutti um: dieser Brust-Pelz, dieser Hüftschwung - Tom Jones war das Sex-Symbol der späten 6Oer. Wenn er jetzt, unterstützt von Art Off Noise, "Kiss" singt, kippen die Töchter um.
Drei Minuten und dreißig Sekunden genügten, um aus einem alternden Las Vegas-Charmeur einen neuen Schwarm auch für junge Pop-Konsumenten zu machen. Eingebettet in das Sound- und Video-Konzept der britischen Studio-Hexer Art Of Noise erlebt der 48jährige Tom „Tiger“ Jones seinen zweiten Charts-Frühling. Mit einer kraftvollen Cover-Version des Prince-Hits „Kiss“ stürmt er die Hitparaden – und mit seinem ungebrochenen erotischen Charme auch wieder die Herzen der Frauen. Dabei ist Tom Jones nie untätig gewesen: Zur Zeit spielt er – gemanagt von seinem 31jährigen Sohn Mark Woodward – pro Jahr 38 Wochen live in Las Vegas.
„Letztes Jahr hatte ich ,Purple Rain‘ in meinem Live-Set, heuer war es ,Kiss‘. Art Of Noise hörten mich diesen Song in einer TV-Show singen und schickten mir drei Wochen später ihre Playbacks“.
Großen Respekt vor dem Kleinen aus Paisley hat Jones nicht: „Seine Version ist schon ganz anders – spärlich, dünn und dann sein mickriges Falsett. Bei mir ist der Sound kräftiger-und meine Stimme ist ja auch nicht ganz ohne.“