Trio – Trio
Wäre John Lennon nicht ermordet worden, wäre dieses Album nie entstanden. Klaus Voormann, langjähriger Freund der Beatles und Lennons Bassist, kehrte 1981 nach Lennons Tod nach Deutschland heim und suchte neue Bands für die Plattenfirma Polygram. Er fand Trio – Stephan Remmler, Kralle Krawinkel und Peter Behrens. Drei wirre Typen aus der norddeutschen Provinz, die dachten: Weniger ist mehr, Quatsch machen ist super. Voormann produzierte ihr Debüt, das Ergebnis war tollstmöglicher Quatsch. Aufgenommen in einem umgebauten Kuhstall in Husum. Gerne stoisch auf einem Beat oder Riff verharrend, mit E-Gitarre, Mini-Schlagzeug und Baß, dazu Remmlers deutsch-englischer Sprechgesang. Irre: „Kummer“ – da kann man beim Weinen lachen. Oder: „Sabine Sabine Sabine“ – ein Typ telefoniert mit seiner Angebeten und scheitert total. So echt und wirklich war das alles und dabei so lustig, unbeschwert und eingängig – das war das, was die grassierende NDW brauchte: Dadaismus mit zwei Beinen im Alltag und Pop, der auf einem Bein hinkte. Auch spitze: das Cover. Darauf war die Privatadresse der Wohngemeinschaft von Trio gekritzelt, auch noch nebst Telefonnummer. Die Band tourte dann durch die Republik, dabei entstand ein neues Lied: „Da Da Da Ich lieb dich nicht du liebst mich nicht“. Das war der Hit. Der landete nachträglich auf dem Debüt, wurde auch auf englisch aufgenommen und ein Welthit. Nach dem Deübt kam leider nichts besonders Erhebendes mehr von den drei aus Großenkneten. Aber diese Platte, lieber Leser: mußt du haben.
Aufgenommen: Frühjahr 1981. Husum, in einem Ex-Kuhstall
Produzent: Klaus O.W. Voormann
Beste Songs: „Da Da Da‘, „Kummer“
Höchste Chartsposition Deutschland: 3