Unser Tour-Highlight


Portishead

Nein, als Portishead-Fan der ersten Stunde hat man es ganz gewiss nicht leicht: Lagen zwischen dem Debüt DUMMY von 1994 und dem Nachfolger PORTISHEAD noch überschaubare drei Jahre, ließen die vier Briten ihre Anhänger (sieht man vom feinen Live-Album ROSELAND NYC live von 1998 ab) ganze elf Jahre auf das Meisterwerk THIRD warten. Ein Notstand, der schließlich sogar so weit führte, dass das im Netz herumgeisternde Debüt-Album des (längst aufgelösten) weich gespülten Chill-out-Duos Mandalay von besonders Sehnsüchtigen zwischenzeitlich schon als vermeintlich drittes Portishead-Meisterwerk deklariert wurde. (Da haben wir es wieder: Glauben Sie dem Internet nichts, was Sie nicht selbst hineingeschrieben haben!)

Mal sehen, welcher Zeitraum zwischen Geoff Barrows vor Kurzem verlautbarter Ankündigung, man werde sich so bald wie möglich in dessen neues Aufnahmestudio begeben, und dem tatsächlichen Release-Datum von Album Nummer vier liegen wird – hoffentlich nicht die von Barrow im Gespräch wiederum mit dem US-„Rolling Stone“ spaßeshalber veranschlagten „another fucking ten years“.

Da sich die avantgardistischen Duster-Trip-Hopper mit zuletzt heftigem Krautrockeinschlag auch auf den Bühnen dieser Welt meist recht rar machen, dürfte die Nachricht, dass Portishead (neben Auftritten beim Southside- und Hurricane-Festival) im Juni ihr einziges Deutschlandkonzert in der Zitadelle Spandau geben werden, unter Fans ordentlich für Furore sorgen – besonders, da es im schönen Innenhof der Festung vielleicht auch ein paar neue Stücke zu hören gibt (auch wenn das bei ihrem ersten Konzert nach längerer Zeit, Mitte März in Luxemburg, leider nicht der Fall war). Womit wir wieder bei Album Nummer vier angelangt wären, zu dem Barrow noch eine diffuse wie aufrichtige Auskunft zu bieten hat: „We’ll release it when it feels like we’ve got something to say.“ Na dann.

18.06. Berlin, Zitadelle Spandau

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