US-Botschafter in Vietnam veröffentlicht Rap-Song mit Video
Das Video zeigt Botschafter Dan Kritenbrink, wie er im Anzug bekleidet durch die vietnamesische Hauptstadt Hanoi zieht und einige Reime zum Besten gibt.
Die US-Botschaft in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi sorgte am Montag, 8. Februar, für großes Aufsehen, als sie ein Video auf ihrer Facebook-Seite postete. Es handelte sich dabei nämlich um kein Video, wie man es von einer politischen Instanz erwarten würde – sondern um ein Musikvideo des US-Botschafter Dan Kritenbrink.
„From Your Boy From Hanoi”
Das Video zeigt den besagten US-Botschafter, wie er im Anzug bekleidet durch die vietnamesische Hauptstadt Hanoi zieht und über einen asiatisch-angehauchten HipHop-Beat einige Reime von sich zum Besten gibt. Produziert wurde das Video von Vietcetera.com.
„Ich stamme aus Nebraska. Ich bin kein Großstadtkind. Vor drei Jahren zog ich nach Hanoi.“
Weiterhin enthält das Lied mehrere Anspielungen auf Feiertagstraditionen wie Hausreinigung und den Kauf von Kirsch- oder Pfirsichblüten. Zum Beispiel sieht man Kritenbrink mit einem Staubwedel, wie er rappt: „Mache das Haus jetzt sauber, denn Freunde sind unterwegs.“
Vietnamesischer Neujahrstag
Eine aktive Karriere als Rapper strebt der Diplomat wahrscheinlich nicht mehr an. Hintergrund dieser außergewöhnlichen Aktion war das bevorstehende Volksfest „Tết“, das vietnamesische Neujahrsfest. Es findet traditionell am 12. Februar statt und gehört zu einem der größten und wichtigsten Feiertage der Nation. Mit seiner Rap-Einlage wollte Kritenbrink der Bevölkerung lediglich gratulieren und ihr ein frohes, besonnenes Fest wünschen.
Gespaltene Meinungen
Das dreiminütige Video wurde seit dem Hochladen am Monat bereits Tausende Male aufgerufen, geliked und geteilt. Die Reaktionen in den sozialen Medien sind dabei wild gemischt. Neben seiner Muttersprache rappt Kritenbrink nämlich auch in der vietnamesischen Sprache. Obwohl auf der offiziellen Seite der US-Botschaft behauptet wird, der Diplomat sei bilingual, glauben ihm das viele, nach dem sie ihn sprechen hörten, nicht mehr.
Ich habe geglaubt, die US-Regierung hat genug Geld zur Verfügung, um einen bilingualen Musiker/Poeten anzuheuern, der in der Lage ist, ein paar anständige Texte zu schreiben. Offensichtlich nicht.
Andere bezeichnen den Song sogar als tätlichen Angriff auf die Kunst des Rap.
Jedoch wurde das Video auch nicht nur mit negativer Kritik übersäht. Viele Nutzer*innen nahmen das Musikvideo gelassen und mit Humor. Einige erkannten die freundliche Geste dahinter und freuten sich schlichtweg darüber, dass sie zum Lachen gebracht wurden.