Veranstaltungsbranche: Lieberberg kritisiert „Angst und Apathie der politisch Verantwortlichen“
Der Veranstalter wünscht sich die Rückkehr zur maximalen Auslastung und verweist auf die Rücknahme der Maßnahmen in anderen Ländern.
Marek Lieberberg, CEO des Veranstaltungsunternehmens „Live Nation Germany“, äußert nachdrücklich den Wunsch nach Freiheit für die deutsche Konzertbranche und kritisiert fehlende Hilfe seitens der Politik.
„Der Corona-Fluch brachte das Veranstaltungsgeschäft in Deutschland völlig zum Erliegen und erodierte die professionellen Strukturen der modernen Musikkultur“, so Lieberberg über die prekäre Situation der Branche im dpa-Interview. Schritte in Richtung einer Wiedereröffnung würden dem Managing-Director zufolge „an Angst und Apathie der politisch Verantwortlichen“ scheitern. Er kritisiere dabei besonders die Tatsache, dass hierzulande weiterhin Beschränkungen gälten, während „in anderen Ländern die Musik längst wieder spielte.“
Lieberberg ist für die maximale Auslastung von Spielstätten
Seine Forderung: Die Veranstaltungsstätten auf dem gesamten Bundesgebiet sollten wieder maximal ausgelastet werden. Zudem sei es notwendig, „ohne Wenn und Aber“ die „obsoleten Behinderungen und Beschränkungen endgültig“ zu beenden. Dabei solle sich Deutschland an den Ländern orientieren, die diesen Schritt bereits gegangen seien.
Dass die Maßnahmen zurückgenommen werden, sei für den 75-Jährigen die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihr „Recht auf Kultur“ wieder ausüben könnten. Für ihn sei es an der Zeit, mit der Pandemie zurechtzukommen, sofern sie denn andauern sollte.
Im Jahr 2015 hatte Marek Lieberberg sein eigenes Konzert-Unternehmen verlassen und sich „Live Nation“ angeschlossen. In den vergangenen Jahren hatte Lieberberg immer wieder mit polarisierenden Statements auf sich aufmerksam gemacht, so etwa mit seiner Forderung nach mehr bewaffneten Polizisten bei Konzerten und seiner Stellungnahme zu Xavier Naidoo.