Verwurzelt in alter polynesischer Tradition erobern OMC die Popwelt
Einst lebte in Polynesien ein junger Mann mit Namen Pauly Fuemana, der hing in seiner Heimatstadt Otara in Streetgangs herum, wenn er nicht gerade Musik von Roxy Music, David Bowie, Brian Eno oder Wire hörte. Und weil er und seine Freunde bitterarm waren, gründete er mit ihnen den Otara Millionaires Club (!) und sang in kleinen Clubs, aber „das war ziemlich schlecht, weil ich so stark gelispelt habe“. Doch der junge Mann wurde nicht müde, sein kleines Leben immer wieder zu neuen Liedern zu formen, denn „schon in der Schule habe ich Kurzgeschichten in mein Tagebuch geschrieben, habe notiert, was um mich herum passiert und bin dadurch immer besser geworden.“ Eines Tages traf er den Produzenten Alan Janson, und mit dem schrieb er den Hit ‚How Bizarre‘. Der klingt, als habe sich ein Rapper aus Los Angeles mit einer mexikanischen Mariachi-Band auf einer Brücke über dem Rio Grande getroffen. „Die Grenzen zwischen den Kulturen und Völkern sind aufgebrochen. Auch in Neuseeland ist die Musikszene sehr gemischt, und da wollte ich ein wenig mitmischen“, erklärt Fuemana bescheiden und freut sich über den Erfolg. „Ein Traum wurde wahr! So viele andere sind talentierter und besser als ich. Mein Bruder ist auch Musiker. Der unterschrieb einen Vertrag mit einer Plattenfirma und verlor alles. Ich mußte nicht erst Lehrgeld zahlen, bevor ich erfolgreich wurde. Doch ich werde die Menschen nicht aus dem Blick verlieren. Wir Polynesier haben eine alte Kultur. Mir ist beigebracht worden, daß ein Mensch, mit dem man nicht wirkich reden kann, es gar nicht wert ist, überhaupt angesprochen zu werden.“ Deshalb arbeitet Pauly Fuemana auch mit seinen alten Freunden vom Otara Millionaires Club weiter. „Ich bin von tollen Leuten umgeben, die sich verstehen. Bei uns gibt es keinen Streit wie in anderen Bands.“ Im Dezember will OMC auf Tournee gehen, und dann wird er auf der Bühne wohl auch seine über und über tätowierten Arme entblößen. Denn die erzählen Fuemanas Geschichte: „Fui heißt ’starker Arm‘ und ‚Mana‘ bedeutet Gott. h. Das ist eine sehr alte Legende. Mana schwamm eines Tages als Hai in einer Lagune und verliebte sich in ein Mädchen. Die beiden gründeten dann unseren Clan. Wir tragen alle diese Tätowierung.“ Und wenn Paulys Album das hält, was die Single ‚How Bizarre‘ verspricht, dann wird man sich über ihn eines Tages vielleicht auch Legenden erzählen.