Ihre Stimme war’s. Ihre halb gehauchte, für viele so erotische Stimme machte sie bekannt. Welche der Damen, die heute die Top Ten zieren, kann das schon von sich behaupten? Susi Müller, ehemalige Redaktions-Assistentin und Wasserstands-Verleserin bei SWF 3, fand nach ihrer Kündigung wegen zu großer Popularität (offiziell: Zuspätkommen) schnell einen neuen Arbeitgeber: Lothar Meid, Ex-Mitglied der Deutschrock-Legende Amon Düül und seit April bei der WEA in Hamburg. Um mit Susi eine Platte zu machen, mußte er noch nicht mal ein Studio mieten. Sie brachte ihre erste Nummer mit: «Ring My Bell‘ — der unverwüstliche Anita Ward-Oldie. Fix und fertig aufgenommen im Frühjahr vor dem Pressewirbel. Denn Musik machen wollte Susi schon lange, nur wie?
„Wegen meiner Stimme haben mich viele angesprochen und behauptet, sie seien Produzenten. Aber da wirst du dann bloß blöd angemacht.“ Und blöde Anmache steht auf Susis Ätz-Liste auf Platz 2. Auf Platz 1 ist mittlerweile ihre Angst vorgerückt, verglichen zu werden. Sandra, Nena, C. C. Catch, Sam Fox und alles aus Bohlens Synthi-Keller — „find ich fürchterlich.“ Allein Alice und Gianna Nanini läßt Susi gelten, auch wenn man da nicht sofort dran gedacht hätte.
