Wer zur Hölle sind E.L.O. ?


1970 vereinigten Pop-Exzentriker Roy Wood und der Gitarrist Jeff Lynne ihre beiden Bands The Move bzw. The Idle Race zum Electric Light Orchestra. Erklärtes Ziel war es, Rock mit Klassik-Instrumentierung zu fusionieren, „da weiterzumachen, wo ‚I Am The Walrus‘ aufgehört hat“ (Lynne). Wood verließ die Band früh, während Lynne zum alleinigen Songschreiber avancierte und über mehrere Alben einen verstiegenen, aber mehr und mehr kommerziellen Prog-Pop-Sound kreierte, den mit dem ’74er-Album „Eldorado“ schließlich ein Millionenpublikum hören wollte. Die Band, deren Besetzung ständig wechselte (nur Drummer Bev Bevan war neben Lynne permanentes Mitglied), blieb weitgehend gesichtslos, dafür wurde der Show-Bombast auf den Tourneen (Streichorchester, Chöre, Raumschiffe auf der Bühne etc.) immer gigantischer. Mit dem Millionenseiler „Out Of The Blue“ (1977) und dem Nachfolger „Discovery“ (1979) zeigte sich Lynne stark von der Disco-Welle beeinflusst. 1980 spielten E.LO. Background-Band für das Olivia Newton-John Musical-Hlm-Vehikel „Xanadu“, was die Band den letzten Rest Credibility kostete und Lynne bis heute bereut. Es folgten drei zunehmend uninspirierte, synthetische Pop-Alben, mit denen Lynne seinen stehenden Plattenvertrag erfüllte, um 1986 nach dem Erscheinen von „Balance Of Power“ die Band aufzulösen und sich seiner Produzenten-Tätigkeit zu widmen. Seit den frühen 9oern tourt Bev Bevan mit einer Band namens E.L.O. Part II und alten Hits durch die Lande, was Lynne via Klage zu verhindern suchte. 2001 erscheint nun das erste offizielle E.LO.-Album seit 15 Jahren.