WHORL
Dieses vierte Album von James Ford und Jas Shaw ist ihr erstaunlichster Move seit ihrer Evolution von der Indie-Band Simian in den Techno/House-Act Simian Mobile Disco vor zehn Jahren. Ford und Shaw gingen mit zwei Modularsynthesizern, zwei Sequencern und einem Mixer in die südkalifornische Wüste nach Pioniertown in der Nähe des Joshua Tree National Parks, spielten und probten und gaben ein Konzert im „Pappy &Harriets“, einem Barbecue-Restaurant. Die Aufnahmen wurden zur Grundlage von WHORL. Der Entschluss, keine Computermusik mehr zu machen, sondern zurück zu den vermeintlichen Limitierungen von Hardware-Instrumenten zu gehen, hatte zwangsläuf ig Auswirkungen auf die Musik. „Redshift“ und „Dandelion Spheres“ zu Beginn des Albums sind astreine Ambient-Sphären -so als hätte die Berliner Schule der 70er-Jahre eine Außenstelle in der kalifornischen Wüste eröffnet. Erst in der Mitte von Track drei („Sun Dogs“) kommt langsam der Beat ins Spiel. Aber auch mit ihm bleibt der ätherische, ambiente, experimentelle Charakter der Tracks erhalten. Eine seltsame melancholische Stimmung hängt über diesen Tracks, wie die Vorahnung eines postelektronischen Zeitalters. ****