WIENER BRUT


Die Ausgangsposition ist eine alte. Ein junger Mann mit einer Stimme, die Sehnsüchte weckt. Dazu allerhand mehr oder weniger Elektronisches, das oft über seine eigenen Füße zu fallen scheint. So eine Art Blue Eyed Soul der Gegenwart. SOHN, der Brite, der in Wien lebt, evozierte mit Songs wie „The Wheel“ oder „Warnings“ und seinem eigenartig flirrenden Chor-Remix von Lana Del Reys „Ride“ bereits einen Mini-Hype. Die Bezugspunkte der Presse reichten dabei von James Blake über Gotye auf Sedativa bis zu den Junior Boys. Vor allem Letzteres ergibt Sinn. Doch dem eher kühlen Geklöppel der Junioren setzt SOHN viel Herz entgegen. Das trägt er nämlich auf der Zunge. „I died a week ago. There’s nothing left“, schmachtet er in erwähntem „The Wheel“. Aus diesem Nothing macht er eine ganze Menge.