„Wir halfen, wo wir konnten“: Aviciis Vater erinnert an seinen verstorbenen Sohn


In einem neuen Interview anlässlich des Tages, der Aviciis 31. Geburtstag gewesen wäre, spricht sein Vater Klas Bergling über Erfolg, Abhängigkeiten, Touren und Produktionen und die damit einhergehenden Mental-Health-Probleme seines Sohnes.

Am 8. September 2020 wäre Tim Bergling 31 Jahre geworden. Zu diesem Geburtstag kam es nicht mehr: Bergling, als EDM-DJ und -produzent unter dem Namen Avicii weltbekannt, starb am 20. April 2018 in Mascat, der Hauptstadt des Oman. Als Todesursache wurde Suizid bestätigt, Bergling wurde 28 Jahre alt.

Anlässlich des Geburtstags seines Sohnes hat Aviciis Vater Klas Bergling nun ein ausführliches Interview gegeben. Im Gespräch mit Sirius XM erinnert er sich unter anderem daran, wie oft er und seine Familie Tim von einer Tourpause überzeugen wollten. Fast jeden Tag und jedes Jahr hätten sie ihn darum gebeten.„Die Musikbranche saugt dich aus, besonders bei dem Erfolg, den Tim hatte. Er war ständig unterwegs oder im Studio, und egal was passierte, es machte ihm Spaß, produzieren und kreativ sein zu können. Als Eltern sitzt du trotzdem in Stockholm und wünschst dir, dass dein Sohn mal nach Hause kommt eine Auszeit nimmt.“

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Auch über Aviciis Gesundheit, Abhängigkeiten und die damit einhergehenden Mental-Health-Probleme sprach Klas Bergling. Gerade im fortgeschrittenen Zustand gehe mentale Krankheit oft mit Depressionen einher. „Tim zeigte nach außen hin keine Symptome. Zweimal stoppten wir ihn mit seinem Management, wir waren ständig in Sorge. Wer denkt, wir hätten nichts getan, liegt falsch: Wir taten eine Menge. Aber Tim war ein erwachsener Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft. Wir konnten und wollten ihn nicht einsperren. Er produzierte am laufenden Band. Im Nachhinein ist es leicht zu sagen, wir hätten ihn mehr bremsen müssen. Aber wir taten es wirklich.“

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Dass ihr Sohn besonders talentiert sei, hätten seine Eltern schon früh bemerkt. Tim Bergling sei ein besonderes Kind gewesen, sagt sein Vater. Er malte, hatte viel Fantasie und schrieb außergewöhnliche Geschichten in der Schule. Lustig und dramatisch seien sie gewesen. „Tim war auf der anderen Seite sehr ernst. Er war sensibel. Man dürfte längst nicht über alles Witze machen in seiner Gegenwart.“

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Das exklusive Interview war Teil von „BPM’s Avicii Birthday Tribute for Mental Health Awareness“, das am 13. September als Teil der „National Suicide Prevention Week“ in den USA ausgestrahlt wird. Dort gibt es nicht nur Musik und Geschichten von und über Avicii selbst, sondern auch von Freunden und Wegbegleitern wie Aloe Blacc, Armin van Buuren, Bonn, David Guetta, Joe Janiak, Laidback Luke, Martin Garrix, Nicky Romero und Nile Rodgers zu hören.

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Avicii, der mit Songs wie „Hey Brother“, „Level“ und „Silhouettes“ zu Lebzeiten immense Charterfolge verzeichnen konnte, war am 20. April 2018 tot aufgefunden worden. Eine hierauf folgende Autopsie ergab, dass sich der 28-Jährige das Leben genommen hatte.

Bereits 2016 hatte der Musiker bekanntgegeben, dass er sich aus Gesundheitsgründen von dem Tourleben verabschieden wolle. Damals erklärte er: „Ich werde mich niemals von der Musik abwenden. Ich werde durch sie weiterhin mit meinen Fans kommunizieren.“

2019 erschien Aviciis posthumes Album TIM.

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