Wir sind Lampedusa: Musiker unterstützen Flüchtlinge in Hamburg
Die Stadt Hamburg ignoriert die Probleme von mehr als 300 Lampedusa-Flüchtlingen. Prominente wie Tocotronic, Fettes Brot und Deichkind reagieren jetzt mit einer Plakataktion auf die mangelhafte Flüchtlingspolitik.
Die Flüchtlings- und Migrationspolitik spaltet Deutschland. Auf der einen Seite stehen die Unterstützer, die Flüchtlingen Hilfe und eine neue Heimat bieten wollen, auf der anderen Seite herrscht Konsens darüber, Migranten nicht bedingungslos Tür und Tor ins „Schlaraffenland Deutschland“ zu öffnen. Damit das Schlaraffenland dabei die persönlichen Schicksale der Menschen nicht aus den Augen verliert, engagieren sich nun Hamburger Musiker wie Jan Delay, Tocotronic, Fettes Brot und Cäthe, die diesen Schwebezustand in ihrer Stadt nicht länger akzeptieren wollen. Auch Prominente wie Schauspielerin Pheline Roggan, Autor Bastian Sick und Designer Bent Angelo Jensen haben sich an einer Plakataktion beteiligt. Ziel ist es durch eine Medienoffensive eine menschenwürdige Lösung für die Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg zu erreichen.
Im Mai 2013 waren etwa 300 Männer über Italien nach Deutschland gekommen und sind seitdem auf den guten Willen von Einrichtungen und Privatpersonen angewiesen, da sich die Stadt bislang nicht zuständig fühlt. Bürgermeister Olaf Scholz stellt sich gegen die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ und 15.000 Demonstranten, die ein Bleiberecht für die Flüchtlinge erzwingen wollen. Auch in anderen Städten sitzt man das unbequeme Thema derzeit aus.
Mit der Aktion „Wir sind Lampedusa“ wollen Prominente von Fatih Akin bis Bela B. nun den Druck durch die Öffentlichkeit erhöhen und weitere Menschen auf das Thema aufmerksam machen. In der obenstehenden Galerie findet Ihr alle Teilnehmer der Aktion auf den entsprechende Plakaten.