Yothu Yindi: 40.000 Jahre Tanz
In den letzten sechs Monaten ist in Yolngu, einem kleinen Eingeborenen-Nest im Norden Australiens, mehr passiert als in der zig-tausendjährigen Geschichte des Dorfes zusammen. Fernseh-Teams und Journalistengruppen aus der ganzen Welt stören den Stammesfrieden. Der Grund: Die Single „Treaty“ der dort ansässigen Aboriginee-Gruppe Yothu Yindi (Deutsch: Kind und Mutter) hatte völlig überraschend die Charts in Australien und England geentert. „Als um die Plattenfirma vorschlug, aus unserem Lied eine Dance-Produktion zu machen, wußten wir noch nicht einmal, was ilas überhaupt ist“, erinnert sich Sänger Mandawuy Yunupingo, der die Gruppe schon 1986 zusammengetrommelt hatte. „Weil wir das Lied in unserer Sprache Gumatj singen konnten und unsere Stammesältesten fanden, daß wir auch in der Dance-Version nicht ein Stück unteres Geheim-Wissens der westlichen Welt preisgeben, hatten wir nichts dagegen. “ Die Message der Single, der bald ein Album folgen soll, ist seit mehr als 40.000 Jahren (das Kultur-Alter der autralischen Ur-Bevölkerung) nicht geheim: „Es geht um die Notwendigkeit, die Balance zwischen der Natur und dem Tun des Menschens zu hallen und darum, daß sich alle Menschen die Schätze der Erde gleichberechtigt teilen müssen“. Mit Hilfe der befreundeten Musikern von Midnight Oil will der ehemalige Rektor einer Ahoriginee-Schule die plötzlich gewonnene Popularität auch dazu nutzen, weltweit auf die Unterdrückung seiner Stammesbrüder hinzuweisen: “ Unsere Songs waren früher auf der schwarzen Liste der Radiostationen, jetzt spielen wir sogar in Hallen, die bislang kein Farbiger betreten durfte. Unsere Forderungen sind nicht zu hoch: Wir wollen das Land zurück haben, das uns die Weißen geraubt haben. Wir wollen friedlich mit ihnen zusammenleben, ohne unsere Eigenartigkeil dabei zu verlieren. „