ZickZack präsentiert neue Musik – Lieber zuviel als zu wenig
ZickZack, das kleine Hamburger Label im Riesenwachstum, veranstaltete einen 5-Gruppen-Abend in der Markthalle. Es ändert sich allerhand: drei neue Hamburger werden vorgestellt, ihr Niveau im großen Ganzen beachtlich. Nicht aus Hamburg sind Freiwillige Selbstkontrolle und ZK, die Gäste vom Rondo-Label Alle Gruppen profitieren vom, im Vergleich etwa zu den drei Future/Zukunft/Geräusche – Nächten, geradezu ausgezeichneten Sound der Anlage, der Ausmischung. Es war gerade an dem Abend wieder festzustellen, wie auch Mittelmäßiges bis Schlechtes durch gute Technik aufzupäppeln ist.
Am Besten, ohne Frage, Front und vor allem Saal 2. Wer deren Single kannte und nun auch live Piep Piep-Minimal-Synthie-Musik erwartete, wurde (angenehm oder nicht) überrascht. Es wurde energiegeladen geklotzt, trotzdem enthielt die Musik noch genügend interessante Details die glücklicherweise nicht untergingen. Entfernt Funk-Verwandtes oder auch Lateinnamerikanisches fügte sich bruchlos ein, alles ziemlich selbstständig. Eigenständigkeit, musikalisch gesehen, ließ Front noch etwas vermissen, ihre düstere Musik erinnerte an zu viele Vorbilder, z.B. Pop Group… Dafür waren Front live am überzeugendsten.nahe an der Professionalität. Alles Fehlende kommt hier sicher noch. Weniger überzeugend gelang Ede und den Zimmermännern die angestrebte Mischung aus Ska, Funk, Schlager und Schmalz. Der Auftritt bröckelte zu sein- auseinander, war musikalisch zu wenig intensiv. Ein ähnliches Problem haben die Freiwillige Selbstkontrolle aus München. Ihre zu einförmige Musik vermag auf die Dauer kaum zu fesseln, womit natürlich nicht Entwicklung unterbunden werden soll. Eine kleine Speed-Tablette wurde dann noch von ZK mit Pogo verabreicht Unglaublich! Es tut sich tatsächlich was in Hamburg. Mehr davon!