Zur Person
Nach zwei unbeachteten Alben platzt für Bruce Springsteen der Knoten 1975 mit Born To Run. Mit seinen 26 Jahren trägt der Newcomer schon die Zukunft des Rock’n’Roll auf den schmächtigen Schultern. Schuld daran ist der Kritiker Jon Landau, später Springsteens Manager. Eine der ekstatischen Dreistunden-Shows von Bruce und seiner E Street Band hatte den renommierten Schreiber zu der denkwürdigen Bemerkung veranlaßt: „Ich habe die Zukunft des Rock’n’Roll gesehen – ihr Name ist Bruce Springsteen“. Kaum je zuvor ist ein hoffnungsvolles Talent so massiv in die Hype-Maschinerie der Musikbranche geraten. So erscheinen am 27. Oktober 1975 die führenden US-Magazine,“Time“ und „Newsweek“,gleichzeitig mit einer Titelstory über Springsteen – bis heute einmalig. Sein Aufstieg zum neuen Rockmessias scheint unaufhaltsam. Doch dann folgt der Bruch mit dem Management, das ihn in einen komplizierten Streit um die Rechte an seiner Musik verwickelt. Der Prozeß legt Springsteen für zwei Jahre lahm – er darf keine Musik veröffentlichen. Erst 1978 erscheint das depressive Darkness On The Edge Of Town Mit Klassikern wie The River und Born In The USA sowie dem kargen Nebraska wird Springsteen in den 8oern zum unumstrittenen „Boß“ des Rock. Etappenweise zieht er sich nun wieder zurück. Er kündigt der E Street Band, kümmert sich um seine Familie und veröffentlicht immer privatere, leisere Alben. Lediglich mit Stracb Of Philadelphia, seinem Lied zu dem Kinofilm „Philadelphia“, macht er Furore, landet einen Nr. l-Hit und kassiert einen Oscar. 1996 erscheint das Album The Ghost Of Tom Joad, das er auf einer Welttournee solo mit Gitarre vorstellt.