Zwischen Ambient-Ton und Post-Rock beschreiten Genf ungewohnte Wege
Genf stammen aus Köln-und haben mit den vielen, an jeder Straßenecke anzutreffenden Rockbands, die jetzt plötzlich ihr Herz fürs Experimentelle entdeckt haben, nichts, aber auch gar nichts am Hut. Das Trio aus Oliver Brand (Schlagzeug und Elektronik), Olaf Karnik (Gitarre) und Jens Massel (Elektronik) präsentiert auf seinem zweiten Album, aufgenommen unter der Regie von Rene Timmer im ehemaligen Can-Studio, filigrane Soundscapes abseits von allen hinlänglich bekannten Klischees. Für ihre Klanglandschaften benutzen Genf Gitarre und Drums ebenso wie Maschinen zur digitalen Tonverzerrung. Die Songs pendeln dabei zwischen Ambienttönen und Funkpartikeln, zwischen Elektronikklängen und Rockelementen. Bereits das Debüt von Genf („Rohgenf“) begeisterte mit unkonventionellen Songstrukturen und Melodien. Diesen spannenden Ansatz entwickelt das Trio auf „Import/Export“ nun mutig weiter. Digitale und analoge Sounds gehen dabei eine ungewöhnliche Ehe ein. Auf „Aachen-Brüssel“ sorgt übrigens mit Hans Nieswandt (Whirlpool Productions) ein alter Bekannter von Genf in gekonnter Manier für ungewohnte Tanzbarkeit und erfreulich luftige Klangstrukturen.