Zwischen Pop und Mystik bitten Helium zur akustischen Verführung
Wahrscheinlich wollte Mary Timony schon immer Zauberin werden. Als Kind, in ihren Träumen und überhaupt. Die Liebe zur Magie beeinflußt auch die Werke ihrer Band Helium, die mit bislang zwei Longplayem der Alternative-Rock-Szene demonstrierte, was wahre Schwermut ist. Auf dem neuen Album „The Magic City“ ist Mary Timony einer verwunschenen Fabelwelt auf der Spur, in der die Königin des Feuers sich der Liebe mit einem Einhorn hingibt, und wo kosmische Strahlen ihr Unwesen treiben. Ist das die esoterische Variante des Girl-Rock? Wohl kaum, denn dafür sind die Songs des Bostoner Trios zu weit außerhalb aller Klischees angesiedelt nämlich auf den weiten Feldern von Seventies-Folk und New Wave. Wo sich handelsübliche Bands auf Bass und Gitarre beschränken, kommen bei Helium Mandoline,Trompete, Streicher, Flöten und Xylophon zum Einsatz. Dabei hat die Band nicht vergessen, ihre liebreizende Märchenwelt mit ein paar spacigen Synthie-Sounds und Gitarren aus der hohen Schule des Noise aufzubrechen. Es sind diese kleinen Stolpersteine, die aus der Musik von Helium einen hinreißenden Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Pop und Mystik machen.