10 Thesen zum Hörverhalten – These 5: Der Streamingdienst wird zum Grundversorger
Wie hören wir in Zukunft Musik? André Boße hat Experten befragt und Antworten gefunden. Hier These 5.
Wie hören wir in Zukunft Musik? Wird es noch Plattenläden geben? CDs? Vinyl-LPs? Wie kann es Bands gelingen, Geld zu verdienen? Und warum wird das Album zum Schmuckstück? Unsere Experten Alan McGee (Gründer des Labels Creation und 359 Music), Scott Cohen (Gründer des Musikvertriebs The Orchard), Andy Chen Chef des Streaming-Dienstes WIMP) und Tom Silverman (Gründer des Labels Tommy Boy) wagen einen Ausblick.
These 5: Der Streamingdienst wird zum Grundversorger
„In der Zukunft steht das Streaming von Musik nicht mehr ausschließlich für Audio“, sagt WIMP-Chef Andy Chen. So werde sein Unternehmen schon bald nicht nur die Töne zur Verfügung stellen, sondern alles, was damit zu tun hat: Videos, soziale Netzwerke, Live-Konzerte on demand und vieles mehr.
Der Fall Miley Cyrus zeigt, wie eng schon heute Musik mit Videos, Twitter-Nachrichten und Fernsehauftritten verbunden ist. Aufgabe der Künstler und Labels wird es sein, diese Plattformen mit attraktiven Inhalten zu versorgen. „Keiner darf jedoch denken, dass Bands und Plattenfirmen beim Bespielen dieser Streamingdienste große Summen verdienen“, sagt Scott Cohen von The Orchard. „Wer bei einem Streamingdienst eine Million Mal abgerufen wurde, darf nicht glauben, dass er früher auch nur annähernd so viele Platten verkauft hätte.“
Geld verdient wird an anderen Stellen: bei Live-Konzerten, über Werbedeals – oder eben mit exklusiven Luxus-Editionen eines Albums für die echten Fans. Eine interessante Entwicklung für Leute, die gute Musik ausschließlich in sehr guter Qualität hören möchten: In Zukunft werden die Streamingdienste auch verlustfreie Streams in CD-Qualität anbieten; WIMP hat hier mit einem FLACStreaming bereits den ersten Schritt getan.