Johnny Cash – American Recordings


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Der Film „Walk The Line“ erzählt nur die halbe Geschichte des großen Country-Outlaws: Nachdem Johnny Cash Ende der 60er Jahre das Comeback gelungen war, fiel er in den folgenden Jahrzehnten wieder in ein tiefes schwarzes Loch. Die Plattenverkäufe sanken, eine Tablettensucht folgte. Zu Beginn der 90er Jahre war der „Man In Black“ schließlich nur noch ein Schatten seiner selbst, ein vergessenes Fossil aus längst vergangenen Tagen – bis Rick Rubin ihn unter seine Fittiche nahm. Der Produzent ließ Johnny Cash endlich das Album aufnehmen, das der schon immer hatte machen wollen-eines ohne kitschige Arrangements und ohne den Blick auf die Countrycharts, nur der Meister selbst mit seiner Martin-Dreadnought-Gitarre und der pechschwarzen Stimme, die gleichzeitig Trauer und Zuversicht, Schmerz und Erlösung ausdrücken konnte. Damit gelang ihm das zweite Mal in seiner Karriere die Wiederauferstehung. Der weltliche Johnny Cash ist am 12. September 2003 von uns gegangen. Der wahre Johnny Cash ist spätestens mit seinen AMERICAN RECORDINGS unsterblich geworden.

Reiner Reitsamer

ME 7/1994:

“ Die gradlinige Intensität mit der [Cash] zu Werke geht, ist schlichtweg unvergleichlich.“