Weil Geeks feiern dürfen!
Hipstermusik ist im letzten Jahr endlich nicht mehr nur unhörbar gewesen. Das liegt vor allem an dem kanadischen Musiker Dan Snaith (Caribou), der in Gesundheitsschlappen und mit Geek-Brille durch das letzte Jahr und die Welt tourte.
19. April
Hipstermusik ist im letzten Jahr endlich nicht mehr nur unhörbar gewesen. Das liegt vor allem an dem kanadischen Musiker Dan Snaith, der in Gesundheitsschlappen und mit Geek-Brille durch das letzte Jahr und die Welt tourte. Mit seinem dritten Album „Swim“ hat er eines der wichtigsten Alben der vergangenen zwölf Monate veröffentlicht. Irgendetwas zwischen Elektronika, Freejazz, Psychedelic-Pop und Clubmusik ist das, was der studierte Mathematiker macht und er hat es geschafft, all diesen bereits in die Jahre gekommenen Genres noch neue Aspekte abzuringen. Caribou klingen wie eine verzwirbelte Helix, wie Yoga rückwärts in Musik. Wir hören Gongabstufungen, es hallt, es klingelt, Bässe lösen sich in trippeligen Polyrhythmen. Dazu die hohe, flirrige und dennoch Sehnsüchte tragende Stimme von Dan Snaith, die luftig leichte Melodien singt, die aus geerdeter Tiefe zu kommen scheinen. Man wünscht sich auf Caribou-Konzerten manchmal, wenn man die vierköpfige weiß gekleidete Band vor mandalaartigen Projektionen musizieren sieht, man würde kiffen. Doch auch ohne psychoaktive Berauschung schafft es die Band, Präsenz heraufzubeschwören, ohne zu aufdringlich zu sein. Wie sie Intelligenz und Coolness zugleich ausstrahlt, gehört zu den besten musikalischen Erinnerungen. Der Hit „Sun“ verfolgte uns in Clubs und an Baggerseen und wird sich auch an beiden Orten noch etwas länger aufhalten. Nicht nur, weil das gerade veröffentlichte Remix-Album ebenfalls begeistert. Doch das Tollste an Caribou: Mit ihnen dürfen endlich auch die Hipster tanzen. lew