Für Pussy Riot: Der Bürgermeister Reykjaviks geht im Minidress auf Demo


Der Bürgermeister von Reykjavik, Jón Gnarr, trat bei der Gay Pride Parade im Pussy-Riot-Kostüm auf und setzt sich für die inhaftierten Russinnen ein.

Der Bürgermeister Reykjaviks, Jón Gnarr, hat sich für die inhaftierten Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot eingesetzt. Auf der Gay Pride Parade erschien er in der – für Pussy Riot emblematischen – bunten Strumpfmaske und im pinken Minidress.

Der Comedian Gnarr war infolge der Wirtschaftskrise von den Reykjavikern zum Bürgermeister gewählt worden. Eine Rede des isländischen Premierministers hatte Gnarr dazu gebracht, mit seiner „Besten Partei“ (Besti Flokkurinn) für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren.

Die Partei versprach ihren Wählern, Eisbären in den Reykjaviker Zoo zu bringen, nur sich selbst und ihre Freunde zu bereichern, und „das Parlament drogenfrei zu machen“. Politologen sprechen bereits vom „Gnarr-Effekt“, dem Umlenken frustrierter Wähler auf Spaßparteien, wie Gnarrs „Beste Partei“. Dass der bekennende Anarchist Gnarr seine Solidarität mit Pussy Riot in dieser Form kund tut, erscheint also letztlich nur konsequent.

Gnarr ist mit seiner Solidaritätsbekundung nicht alleine in Island: Björk hatte beim Abschlusskonzert auf dem Flow-Festival in Helsinki einen ihrer Songs Pussy Riot gewidmet und die Menge zum Mitsingen eingeladen. Das Video der Performance ist äußerst sehenswert, nicht zuletzt wegen der Art wie Björk „Pussy Riot“ ausspricht – einfach genial:

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