Die 700 besten Songs aller Zeiten: Plätze 250 bis 201
In unserer Jubiläumsausgabe kürten wir "Die 700 besten Songs aller Zeiten". Seht hier die Plätze 250 bis 201.
Am 13. März 2014 ist sie erschienen, die sage und schreibe 700. Ausgabe des Musikexpress. Und die hatte es in sich: Wir hatten eine prominente zigköpfige Jury aus Musikern wie etwa Lana Del Rey, Mark Lanegan, Danger Mouse, Marteria, Thees Uhlmann, Judith Holofernes, WhoMadeWho sowie aus Autoren, Journalisten und Fachleuten von anderen Magazinen, Tageszeitungen, Radiosendern und Plattenlabels nach ihren Lieblingssongs aller Zeiten gefragt. Herausgekommen war in mühevoller Kleinarbeit nicht weniger als eine Liste mit den 700 besten Songs aller Zeiten inklusive Texten zu jedem (!) dieser Songs, und diese Liste haben wir Euch nach und nach online auf Musikexpress.de/700 präsentiert.
Hier die Einzelteile unserer „700 besten Songs aller Zeiten“ in der Übersicht:
- Plätze 700 bis 651
- 650 bis 601
- 600 bis 551
- 550 bis 501
- 500 bis 451
- 450 bis 401
- 400 bis 351
- 350 bis 301
- 300 bis 251
- 250 bis 201
- 200 bis 151
- 150 bis 101
- 100 bis 51
- 50 bis 11
- 10 bis 1
Und hier kommen nach unseren Plätzen 700 bis 651, 650 bis 601, 600 bis 551, 550 bis 501, 500 bis 451, 450 bis 401, 400 bis 351, 350 bis 301 und 300 bis 251 unsere Plätze 250 bis 201 im Detail:
250. The Notwist – „Consequence“
Tausend böse Sprüche über schulenglische Popsongs aus D. Und dann kommt einer der schönsten (schulenglischen) Texte der letzten 20 Jahre über das Wesen der Liebe ausgerechnet von da. „You’re not in this movie / You’re not in this song / Leave me paralyzed, love“. Drum herum eine Melodie, die nicht enden will. Indietronics-Geknispel? Ja, auch.
249. Joni Mitchell – „Big Yellow Taxi“
Zu einer federleichten Melodie und zu zuckersüßen Shoo-Bop-Gesängen erzählt Joni Mitchell von der Zerstörung der Natur durch die Menschheit. Aus dem Paradies wird der Parkplatz mitsamt Hotel, Pool und Boutique. Ein frühes Plädoyer gegen den Massentourismus.
248. The Flaming Lips – „Race For The Prize“
Mit dem gewaltigen Song über das irre Wettrennen zweier Wissenschaftler erfanden sich The Flaming Lips neu. Vorher eine Acid-getränkte Psychedelia-Truppe für Experten, entwickelte sich vor allem Sänger Wayne Coyne zu einem der charismatischsten Frontmänner der Indie-Szene.
247. The Strokes – „Last Nite“
… Tatsächlich wurden die Erwartungen an das Debüt der New Yorker sogar noch übertroffen. Mit „Last Nite“ als Folgesingle zeigten sie sich von ihrer tanzbaren Seite.
246. Everything But The Girl – „Missing (Todd Terry Club Mix)“
Wenn man Tracey Thorn heute hört – „I step off the train“ – auf diesen Claps und dem Gitarren-Lick, das so einsam klingt wie die Protagonistin des Liedes, kann man sich kaum mehr vorstellen, dass jemals etwas anderes unter den tieftraurigen Vocals wummerte als Todd Terrys stoischer House-Beat. Der beste Remix ist der, den man nicht glaubt!
245. Dolly Parton – „Jolene“
Man muss nur diesen Popsong in bestem Nashville-Country-Gewand hören, um zu erkennen, dass Dolly Parton kein dummes Blondchen ist: Wie sie ihre womöglich berechtigte Sorge um die Treue ihres Mannes in einen zeitlosen Klagesong kanalisierte, ist große Kunst.
244. The Velvet Underground – „Sunday Morning“
Ein fauler Tag, die Sonne kitzelt auf der Nase, nichts steht an. Aufstehen oder liegenbleiben? „Watch out“, warnt Lou Reed, „the world’s behind you“, und John Cales Celesta klingt exakt so wie die irritierende Unruhe, die einen Sonntagmorgen befallen kann.
243. The Undertones – „Teenage Kicks“
Nordirland Ende der 70er-Jahre steht für Bomben, Steckrüben und Pub-Rock. Weshalb fünf Teenager die kreative Flucht nach vorne wagen – mit einer druckvollen, dynamischen Ode an die Liebe und das Leben. Eben „Teenage Kicks“ – zweieinhalb Minuten pures Adrenalin.
242. Tommy James & The Shondells – „Crimson & Clover“
Für einen weltweiten Nummer-Eins-Hit aus den 1960er-Jahren passiert hier ganz schön viel: Von der Tremolo-Gitarre ließ sich Kevin Shields beeinflussen, auch auf den Gesang wurde ein Tremolo gelegt. Das Resultat: Das erklärte Lieblings-Beat-Stück der Indie-Crowd.
241. Portishead – „The Rip“
Wenn sich unter der fragilen Akustikgitarre und Beth Gibbons unglaublicher Stimme das an die italienischen Prog-Rocker Goblin erinnernde Bass-Synthesizer-Arpeggio hervorschiebt verdichten sich Groove, Schönheit und Düsternis so zwingend, dass man nicht atmen möchte, um den erhabenen Moment nicht zu stören.
240. The Velvet Underground – „Heroin“
In der Popkultur wird Heroin als todbringendes Verderben gehandelt („TKKG: Paket mit Totenkopf“, Christiane F: „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) oder in Metaphern verhüllt („Brown Sugar“). Lou Reed singt zum minimalistischen Zwei-Akkorde-Drone: „Heroin, be the death of me, it’s my wife and it’s my life“. Nüchtern, unverschlüsselt, neutral ohne zu moralisieren oder glorifizieren. Die Band beschleunigt, bricht ab, rollt wieder los, wie der Blutkreislauf nach der besungenen Injektion.
239. Bob Dylan – „Masters Of War“
Durch die Zähne singt Dylan seine scharfe, wütende Analyse über die Verschränkung von Großkapital und Kriegstreiberei und wünscht den Masters Of War gallig einen baldigen Tod. Am eindruckvollsten bzw. schlimmsten ist, dass der Song in über 50 Jahren nur wahrer geworden ist.
238. Kraftwerk – „Taschenrechner“
Die Maschine aus dem Alltag spielt die Musik: Töne aus zeitgenössischen Taschenrechnern von Casio und Texas Instruments machen dieses rhythmisch vertrackte, mit der Anmutung eines Kinderliedes behaftete Musikstück zu einem futuristischen Elektro-Pop-Song.
237. David Bowie – „Ashes To Ashes“
Mit dieser Weitererzählung von Major Toms Geschichte als düsterer Kinderreim stellte Bowie sich an die Spitze der erwachenden New-Romantic-Bewegung – und zeigte mit dem Musikvideo, das als Meilenstein seines Genres gilt, dass er neue Medien zu nutzen weiß.
236. Black Sabbath – „Sabbath Bloody Sabbath“
Black Sabbath haben ihre musikalische Identität nach vier Hitalben so eindeutig definiert, dass sie es sich erlauben können, Lieder aufzunehmen, die auf den eigenen Bandnamen Bezug nehmen. Monsterriff zum Einstieg, Ozzy am Maximum der Lungenleistung, und das Drillbohrer-Outro der Inbegriff von Heavyness.
235. Buffalo Springfield – „For What It’s Worth“
Fight for your right to party: Stephen Stills singt gegen Polizeigewalt und Repression in West Hollywood und fängt zufällig punktgenau die mellow vibes in Südkalifornien ein, die den Summer Of Love ermöglichen werden: Gerade jetzt können nicht einmal die Bullen die perfekte Harmonie trüben.
234. Kraftwerk – „Das Model“
Ein genialer Basslauf, eine eingängige, fast kindliche Melodie und ein für Kraftwerks Verhältnisse ungewohnt emotionaler Text: Mehr braucht es nicht für den perfekten Synthie-Pop. Kleiner Druckfehler: Auf dem LP-Cover hieß das Stück „Das Modell“.
233. The Only Ones – „Another Girl, Another Planet“
Die Only Ones pendelten erratisch zwischen genialer Pop-Virtuosität und versprengter Kaputtheit. Die unsubtile Heroin-Metaphorik von „Another Girl“ reitet auf einer Wahnsinnsmelodie schmissig davon (vermutlich ins All).
232. The Velvet Underground – „Rock & Roll“
Nostalgie des Aufbegehrens und der Errettung: Jenny, Lou Reeds Alter Ego, eröffnet sich durch das Rock-&-Roll-Radio der Nachkriegsära eine neue Welt. Perfekte Symbiose des Velvet-Früh- und Spätwerks.
231. The Trashmen – „Surfin’ Bird“
Dada hält Einzug in den Rock & Roll. Die Trashmen stecken die Songs „Papa-Oom-Mow-Mow“ und „The Bird’s The Word“ der R’n’B-Doowoop-Combo The Rivingtons in den Teilchenbeschleuniger.
230. The Strokes – „Hard To Explain“
Als Hommage an die jugendliche Zerrissenheit („I say the right thing but I act the wrong way / I like it right here but I cannot stay“) sprach die Debütsingle der Strokes einer ganzen Generation aus dem Herzen. Gepaart mit Julian Casablancas monoton-heiserer Stimme setzte der Song die Messlatte für das Debütalbum IS THIS IT extrem hoch …
229. The Velvet Underground – „I’m Waiting For The Man“
Zwischen all dem träumerischen Pop und den paranoiden Sounds auf dem Debüt von The Velvet Underground kommt diesem Song mit seinen hämmernden Trommelschlägen und dem Boogie-Woogie-Piano fast eine Solitärstellung zu. Das Stück ist krachender und harter Garagen-Rock, also nicht archetypisch für The Velvet Underground und doch so eindrucksvoll, dass er das imposante Gesamtwerk der New Yorker Visionäre glatt überstrahlt. Erst vier Jahre später gab es eine Veröffentlichung auf Single.
228. Hank Williams – „I’m So Lonesome I Could Cry“
Ein Rotkehlchen, das den Überlebenswillen verloren hat, weil die toten Blätter von den Bäumen fallen, und ein Mond, der sich hinter Wolken verbirgt, um dort zu weinen, dazu der Yodel von Hank Williams kurz vorm Kippen. Nein, es gibt keinen traurigeren Song auf der Welt.
227. Queens Of The Stone Age – „No One Knows“
Und als man glaubte, man habe alle Killerriffs schon gehört und es könnte kein weiteres mehr geben, kam Josh Homme und feuerte dieses Killerriff ab. So verdienstvoll die QOTSA sein mögen – etwas annähernd Vergleichbares haben sie nie wieder erreicht.
226. Van Morrison – „The Way Young Lovers Do“
Unter all diesen 700 Songs dürfte dies einer der ungewöhnlichsten sein: ein schräg swingender Track aus einem grandios gefloppten Album, gespielt von Jazzmusikern unter Verzicht auf elektrisch verstärkte Instrumente. Lichtjahre abseits des Mainstreams, indes immer noch hochgradig faszinierend.
225. My Bloody Valentine – „Soon“
Ein geografisch Unwissender packte den Song 1990 auf die RAVE ON-Madchester-Compilation, neben Flowered Up und The Farm. Und was soll man sagen: The beat goes on, wenn auch natürlich mit tausend Gitarrenschichten mehr als bei diesen Knalltüten auf Ecstasy.
224. Geto Boys – „Six Feet Deep“
Die Trauer um einen verstorbenen Vertrauten ist bis heute ein wichtiger Topos im texanischen Rap. Kaum jemand aber hat das betäubende Gefühl der Ohnmacht so eindrucksvoll auf den Punkt gebracht wie Geto Boys, die ewigen Chronisten der Finsternis im HipHop. „Believe me it hurts“ – hätten sie nicht dazusagen müssen.
223. Sinéad O’Connor – „Nothing Compares 2 U“
Waren die Tränen im Video nun echt oder getrickst? Egal, als der Clip mit dem Close-up des makellosen Gesichts der Irin auf MTV lief, stockte allen der Atem. Und wehe, man hört den Song heute unvorbereitet und ist eher melancholisch gestimmt …
222. Led Zeppelin – „The Rain Song“
Großes Drama in zunächst ätherischen Folk gehüllt bieten Zep bei diesem Song, der bis zur Auflösung zum festen Live-Repertoire der Band gehört. Folgt dem Prinzip von „Stairway To Heaven“, steigert sich aber nicht zur Rockraserei, sondern setzt auf emotionale Katharsis.
221. Bob Dylan – „Lay Lady Lay“
Nach Folk und E-Gitarren experimentierte Bob Dylan auf NASHVILLE SKYLINE mit Country-Rock. Seine Stimme verliert den hohen, nasalen Tonfall, vielmehr klingt „Lay Lady Lay“ nach einer lieblichen Crooner-Nummer, verhältnismäßig simpel und doch ein weiteres Beweisstück für Dylans musikalische Wandelbarkeit.
220. The Normal – „Warm Leatherette“
Emotionslos, kühl, zappenduster und latent aggressiv gestaltete Daniel Miller auf den Ruinen des Punk dieses vollelektronische Stück Proto-Industrial, das die menschenverachtende Ära von Thatcherism und Reaganomics des folgenden Jahrzehnts vorausahnte.
219. Pink Floyd – „Fearless“
Pink Floyd in der Übergangsphase. Weg von der Sonne des Syd, hin zur dunklen Seite des Mondes. Eine tiefenentspann-te Melodie, wie beiläufig vorgetragen von David Gilmour, der dazu auch das vielleicht schläfrigste Gitarrenriff aller Zeiten spielt.
218. James Brown – „Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine (Pt. 1)“
Bootsy in Topform, Jabo in Topform, Bobby Byrd in Topform – so oft ist dieser Song gespielt, runtergeleiert, auch verhunzt worden, dass man beinahe vergisst, wie tight die JBs darauf waren. Und der Godfather? Fasste seine ganze Kunst mit in jeder Hinsicht spitzen Schreien für die Ewigkeit.
217. Joni Mitchell – „Blue“
Einer der untypischeren Songs des gleichnamigen Albums. Wir hören ein Klavier. Wir hören Joni Mitchell, wie sie über Tätowierungen singt und den Nebel und wahrscheinlich auch die Liebe. In seiner Simplizität eigenartig unwirklich.
216. Sparklehorse – „Homecoming Queen“
Mark Linkous war ein großer Fan von Tom Waits. Das erste Stück seines ersten Albums als Sparklehorse klingt wie eine Ballade seines Vorbilds, gesungen von einem schüchternen Engel, der die Augen vor der Schönheit verschließt. Große Melancholie.
215. Weezer – „Say It Ain’t So“
„Buddy Holly“ war ihr größerer Single-Hit, aber mit dem simplen Riff und der Hookline in „Say It Ain’t So“ machten Weezer sich und ihren College-Nerd-Rock unsterblich.
214. The Stranglers – „Golden Brown“
Sie waren die Meister des gut verpackten, bitterbösen Zynismus, bei dem – quasi als Betriebsunfall – immer wieder wunderbare Popsongs entstanden. Wie diese Schunkelnummer im 7/8-Takt, die trotz offenkundiger Drogenreferenzen – der Song handelt wohl eher von Heroin als von Marmite – zum globalen Ohrwurm wurde.
213. Nirvana – „Drain You“
Ein Paradebeispiel für Kurt Cobains Songwriting, das stark von dem der Pixies geprägt war – inklusive gekonntem Wechselspiel aus laut und leise, hochmelodisch und knüppelhart. Der kryptische Text handelt von Heroinkonsum und Cobains Ex-Freundin Tobi Vail (Bikini Kill).
212. Marvin Gaye – „I Heard It Through The Grapevine“
Marvin Gaye mochte den Song nie, die Geldzähler in Detroit aber kümmerte das nicht. Gut für uns: Wie der Basslauf der Funk Brothers mit den Streichern des Detroit Symphony Orchestra und Marvins überirdischem Gesang verschmilzt, jagt einem bis heute heiße Schauer über den Rücken.
211. AC/DC – „Touch Too Much“
AC/DC stürmen die Discos: Der Rhythmus ist so stumpf, dass im Vergleich dazu der Stechschritt der russischen Armee schlampig wirkt. Einer dieser Songs, die man schon beim ersten Hören mitsingen kann – das Dreiergespann Young-Scott-Young als Hohepriester des Arenarock.
210. Burial – „Archangel“
Das (mittlerweile nicht mehr) anonyme Wunderkind des Dubstep zeichnet mit knackenden Garage-Beats und Videospiel-Sounds ein tieftraurig schönes Abbild geisterhafter Londoner Nächte.
209. Neil Young & Crazy Horse – „Hey Hey, My My (Into The Black) (Live)“
Neil Young reagiert auf die Herausforderung des Punk und versichert, dass die Story von Johnny Rotten auch die eigene sein könnte. Ein Dinosaurier ist das jedenfalls nicht, der hier den Rock & Roll kanonisiert, sondern der Gigant des Rumpelrock, der seiner Arbeit kompromissloser nachgeht, als es Punk je könnte.
208. Big Star – „Holocaust“
Abseits des historischen Kontextes widmet sich Alex Chilton dieses Lied selbst: Eine Waise mit toten Augen, über die die Leute lachen, bevor sie sich abwenden. „You’re a wasted face, you’re a sad-eyed lie, you’re a holocaust.“ Das Ende. Aber wie schön es klingt!
207. Falco – „Der Kommissar“
Den Text schrieb Falco, nachdem er als Pianist in der österreichischen Krimiserie „Kottan ermittelt“ mitgespielt hatte. Wegen der Rap-Strophen bezeichnete er sich fortan stolz als „Godfather des weißen Rap“ … obwohl Thomas Gottschalk mit G.L.S.-United und „Rapper’s Deutsch“ anderthalb Jahre früher dran war.
206. Screamin’ Jay Hawkins – „I Put A Spell On You“
Vor „I Put A Spell On You“ war Jay Hawkins ein Bluessänger wie viele andere. Erst der Song ist es, der das Tier in ihm entfesselt, ihn zu Screamin’ Jay Hawkins werden lässt – ein Meilenstein des Rhythm’n’Blues.
205. Dillard & Clark – „Polly“
Doug Dillard, der Bluegrass-Mann, und Gene Clark, der Ex-Byrd, lassen sich und ihrem Song alle Zeit der Welt und generieren so eine Atmosphäre, die zu den schönsten im sogenannten Country-Rock gehört. Man kann sicher sein, dass Genre-Wiederkommer wie die Fleet Foxes oder Mumford & Sons hier gut zugehört haben.
204. The Walkmen – „The Rat“
Das Postpunk-Revival war noch jung, da zeigten The Walkmen, wie es geht: Basis einer Jam-Sesssion war der treibende Rhythmus, der klang wie aufgekratzte Joy Division. Darauf entwickelte Sänger Hamilton Leithauser seine heisere Litanei über einen ungeduldig Wartenden.
203. Prince – „Controversy“
Funk in the Name of Prince: Flatterhaft und sexy, größenwahnsinnig und spirituell, virtuos und spielerisch. Die Gitarre ist bei Nile Rodgers geklaut, der Beat stampft seiner Zeit voraus, die Keyboards atmen den Geist der Achtziger.
202. Elvis Presley – „In The Ghetto“
„He tries to run, but he don’t get far“, singt Elvis und entschleunigt seinen Gesang: Da weiß man, es wird böse enden. Es ist eine traurige Geschichte, die „In The Ghetto“ erzählt, vielleicht auch eine kitischige. Egal: Das wunderbar knarzende Cello, die Slide-Gitarre, die Bläser, die Background-Sänger – dieser Song ist dramatisch so perfekt inszeniert wie kaum ein anderer.
201. Buddy Holly – „Peggy Sue“
Der Rock-&-Roll-Pionier setzte mit dieser Mischung aus Tanznummer und rhythmischer Experimentierfreude der Freundin seines Drummers ein Denkmal – und bescherte den US-Teens einen neuen Protestsound.