Bruce Willis wird 65: Zum Geburtstag seine besten Filme im Ranking
Heute, am 19. März 2020, wird der Hollywoodstar aus Idar-Oberstein 65 Jahre alt. Grund genug, um sich mal durch die vielen Filme zu wühlen, die Bruce Willis schon in seiner Karriere gedreht hat und eine Top 11 herauszuziehen. Hier kommt unser Ranking von den aus verschiedenen Gründen sehenswerten Werken – nicht immer einhergehend mit dem überragenden Kritikerlob.
Der amerikanische Schauspieler Walter Bruce Willis wurde am 19. März 1955 im deutschen Idar-Oberstein geboren und hatte seinen Durchbruch als Mime mit dem Kultfilm „Stirb Langsam“ (1988). Nach verschiedenen Filmen wie „Look Who’s Talking – Kuck mal, wer da spricht“ (1989) und „The Bonfire Of The Vanities – Fegefeuer der Eitelkeiten“ (1990) wurde er als Charakterdarsteller im Actionbereich zu einer Ikone, die auch in Kultfilmen wie „Pulp Fiction“, „Ocean’s Twelve“ sowie in Serien wie „That 70’s Show – Die wilden Siebziger“ und „The Orville“ Gastauftritte absolvierte. Neben einigen Theaterrollen und Produzententätigkeiten hat Willis auch als Sänger Alben wie „The Return Of Bruno“ veröffentlicht und war im Video zu „Stylo“ von den Gorillaz (2010) zu sehen. Er ist Mitbegründer der Restaurantkette „Planet Hollywood“ und nach einer langen Ehe mit Demi Moore seit 2009 mit dem Model Emma Heming verheiratet.
Zu Bruce Willis‘ 65. Geburtstag stellt unser Autor hier seine wohl besten Filme und Mitwirkungen vor.
11. The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (1982)
Weil Bruce ein Superheld ist und Geburtstag hat, darf dieser Film die Liste eröffnen. Denn Willis ist hier gar nicht als Schauspieler beteiligt, sondern nur als Statist, in einer Gerichtsszene im Hintergrund (dritte Sitzreihe, zweite Person von rechts). Mehr als Rumsitzen und ziemlich Willis-mäßig finster gucken darf er trotz des (noch) prallen Haarwuchses allerdings nicht.
10. Die Hard II-V – Stirb Langsam II-V (1990-2013)
Konnten Teil 2 und 3 noch als originelle Variationen des Ausgangsthemas (mit sehr viel mehr Blockbuster-Optik) bestehen, wurden die letzten beiden Fortsetzungen eher zu Karikaturen des Held-wider-Willen-Universums von John McClane (Bruce Willis). Wenn Charaktere in Filmen anfangen sich selbst zu zitieren, sollte man schleunigst die Fernbedienung suchen.
9. Looper (2012)
Wenn Willis keinen Superhelden oder toughen Cop spielen kann, geht es meist um Science-Fiction-Kram. In diesem Film von Rian Johnson sind die Looper Auftragskiller für ein Syndikat aus der Zukunft, die Menschen per Zeitreise in die Gegenwart teleportieren, wo sie dann getötet werden – weil das in der Zukunft nicht mehr möglich ist. Ja, ich habe das auch beim zweiten Ansehen nicht ganz verstanden, aber der Film hat (nach „Pulp Fiction“) das höchste Willis-Ranking bei rottentomatoes.com und muss damit auch irgendwie in diese Liste.
8. Moonlighting – Das Model und der Schnüffler (1985-1989)
Eine in der unnachgiebigen Kritikergilde durchaus anständig rezipierte Fernsehserie, die auch in Deutschland im Vorabendprogramm punkten konnte. Es war der schauspielerische Durchbruch für Willis und wegen seiner sprachlichen Kreativität und den Parallelen zu Screwball-Komödien der 1930er-Jahre ein Meilenstein in der Fernsehserien-Landschaft.
7. Unbreakable – Unzerbrechlich (2000)
Komplexer Thriller mit Comic-Referenzen, der sich mit „Split“ (2017) und „Glass“ (2019) mittlerweile zu einer Trilogie vervollständigt hat und auch bei der Kritik (für Willis‘ Verhältnisse) recht gut wegkam. Den vermeintlichen Tiefgang kann man auch daran ablesen, wie ausufernd sich Filmfreaks in Foren über Lichtgestaltung, Motive und die Kameraeinstellungen austauschen, für einen Willis-Film sicher eher untypisch. Für ein Werk von Regisseur M. Night Shyamalan nicht.
6. Four Rooms – Silvester in fremden Betten (1995)
Hollywood goes Arthaus-Kino, mit vier Regisseuren (u.a. Rodriguez und Tarantino), hohem Trash-Faktor und einer respektablen Liste an Stars für einen Underground-Episodenfilm. Angeblich taucht Willis deshalb nicht in der Abtitelung auf, weil er ohne Gage mitspielte und damit gegen die Regeln der „Screen Actors Guild“ verstieß.
5. Pulp Fiction (1994)
Auch wenn Willis hier nur eine kleinere Hauptrolle spielt (natürlich sind John Travolta, Samuel L. Jackson und Uma Thurman hier die Held*innen im Ring) gehört der Kult-Streifen von Quentin Tarantino mit auf diese Liste. Willis legt hier einige Antihelden-Charakterzüge von John McClane an den Tag, die wohligen Kontrast zur Übercoolness der anderen Akteur*innen bieten.
4. The Jackal – Der Schakal (1997)
Einer dieser Filme, bei denen man schon unzählige Male im Nachtprogramm hängengeblieben ist, obwohl man die recht überschaubare Storyline auswendig kennt. Zumindest als es noch so etwas wie ein Fernseh-Nachtprogramm gab. IMDB vergibt zwar nur magere 6,4/10 Punkten, aber der eiskalte Killerinstinkt, den Willis hier mit einem Hang zum Absurden aufspielt, wärmt auch in Streaming-Zeiten jedes Mal wieder die heimliche Liebe für Bruce auf.
3. The Whole Nine Yards – Keine halben Sachen (2000)
Völlig überdrehte Kriminalkomödie mit Willis als Auftragskiller Jimmy „die Tulpe“ Tudeski, bei der die Handlung erzählerisch mehr Haken schlägt, als ein Goldendoodle auf Special K. Auch hier liegt der Charme in zahlreichen Details, Albernheiten und den liebevollen Nebenschauplätzen. „Jiiimiii“ (mit weichem Jott) schimpft ihn die Mafiafamilie Gogolak hier stets bemüht verächtlich – selten wirkte die kaltblütige Unterwelt kuscheliger.
2. Hudson Hawk – Der Meisterdieb (1991)
Finanziell ein Desaster und mit zahlreichen Goldenen Himbeeren dekoriert, ist dies das schwarze Loch in jeder Schauspieler-Vita. Willis war dazu auch noch Co-Autor dieser hochtourig-albernen Gangsterkomödie. Wer jedoch nihilistische Synchron-Texte im Stil von Rainer Brandt („Der Profi“, „Die Zwei“, zahlreiche Bud-Spencer- und Terrence-Hill-Filme) abfeiert, und es genießt, wenn Willis und Danny Aiello bei ihren Brüchen alte Crooner-Klassiker singen, für den ist dieser Film ein Highlight und geheimer Klassiker. Und seit dem ersten Mal in einem Berliner Lichtspielhaus gehört Hawkies Ausruf „Da lacht die Koralle!“ zu meinem passiven Lieblingsfloskel-Wortschatz.
1. Die Hard – Stirb Langsam (1988)
Ein Meilenstein von Actionfilm, der die Ära der kostümierten Superhelden (vorerst) beendete und den abgehalfterten Polizisten John McClane unverhofft zum Weltretter werden lässt. Die sogenannte „Paraderolle“ machte Willis zum ewigen Action-Superstar, und ist ihm wohl auch heute noch nicht lästig. Warum aber ausgerechnet der Ausspruch „Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke“ aus dem Film es in den Sprachgebrauch von Möchtegern-Checkern geschafft hat, wird auf ewig ein Rätsel bleiben.