„No Time to Die“-Produzentin: „James Bond wird zurückkommen“


Auf einem Event des Online-Branchenmagazins „Deadline“ äußerten sich neben Barbara Broccoli auch Schauspieler Rami Malek und zwei weitere Mitarbeiter des Filmstabes.

Die „No Time to Die“-Produzentin Barbara Broccoli hat bekanntgegeben, dass James Bond auf die Leinwand zurückkehren wird. Die Verantwortlichen des 007-Franchise wüssten zwar noch nicht, wie genau es mit dem populärsten Geheimagenten auf Erden weitergeht, ergänzte aber: „Wir werden das herausfinden, aber er wird zurückkommen. Sie können sich darauf verlassen, dass James Bond zurückkommen wird.“

Jene Worte fielen am Samstag auf der Veranstaltung „Contenders Film“ des Online-Branchenmagazins „Deadline“. An dem Event in New York nahmen auch ihr Halbbruder und Co-Produzent Michael G. Wilson, Darsteller Rami Malek, Special Effects Supervisor Chris Corbould, sowie der Production Designer Mark Tildesley teil.

Kinostart war für die Filmemacher*innen eine Herzensangelegenheit

Der Kinostart des von Regisseur Cary Joji Fukunaga gedrehten Bond-Streifens musste wegen Covid-19 vier Mal verschoben werden. Am 28. September feierte er dann endlich in der ehrwürdigen Londoner Royal Albert Hall Weltpremiere. Bis zum 28. November hatte „No Time to Die“ 756 Millionen Dollar eingespielt – damit ist 007 der rentabelste Kinofilm seit Beginn der Pandemie.

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Broccoli machte deutlich, warum es dem Team von monetären Gründen einmal abgesehen ein inneres Bedürfnis war, dass der jüngste Bond-Teil auch über die große Leinwand flackert: „Es war uns so wichtig, dass der Film in den Kinos gezeigt wird, weil er diese wunderschöne Landschaft hat… Die Art und Weise, wie er gestaltet und gedreht wurde, ist ein visuelles Fest. Wir sind so begeistert, dass wir in den Kinos starten konnten“, so die 61-Jährige. Co-Produzent Wilson fügte hinzu: „Wir hatten so viel Glück, dass wir den richtigen Zeitpunkt für den Kinostart erwischt haben und das Publikum bereit war, wieder ins Kino zu gehen und Filme dort zu sehen, wo sie hingehören: im Kino.“

Malek über seine Rolle: „Zum Glück haben wir keine sehr ähnliche DNA“

Die Eröffnungssequenz von „No Time to Die“ erzählt die Vorgeschichte der von Léa Seydoux gespielten Madeleine Swann und stellt den von Rami Malek verkörperten Bösewicht Lyutsifer Safin vor. Wilson resümierte: „… ich denke, es hat sich gelohnt, weil man diese Hintergrundgeschichte brauchte, um wirklich die ganze Geschichte des Films zu erzählen.“

Malek sagte über die Eröffnungsszene: „Auf einem Eissee in Norwegen zu sein, der jede Sekunde zu schmelzen droht – intensiver geht es nicht“. Das Bond-Franchise bezeichnete er kurzum als „das Rückgrat unserer Filmgeschichte“. Laut eigener Aussage war es für ihn „ziemlich schwierig, sich in die Gedankenwelt von Safin hineinzuversetzen“, und weiter: „Normalerweise versuche ich, mich durch Empathie und Sympathie in den moralischen Kompass dieser Person hineinzuversetzen, und bei Safin war das ziemlich schwierig. Ich denke, zum Glück haben wir keine sehr ähnliche DNA. Es war also eine Herausforderung, und das hat Spaß gemacht. Ich liebe Verwandlungen, und so hat es sich auch angefühlt. Ich musste fast das Gegenteil von dem sein, was Daniel mitbrachte, die Antithese davon, also war das auch für mich ein bisschen wie ein Nordstern“, so der Schauspieler.

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Die Action im Film durfte die Geschichte nicht überlagern

Über die Vereinbarkeit der Action-Szenen mit dem recht emotionalen Unterton der Geschichte sagte Special Effects Supervisor Corbould: „Es ist wirklich wichtig, dass die Action realitätsnah bleibt. Bei den James-Bond-Filmen hatten wir immer das Mantra, nicht zu fantastisch zu werden, aber das haben wir erreicht… die DB5-Verfolgungsjagd, die Endsequenz, der sinkende Trawler, das war alles sehr kraftvoll.“ Der Brite ergänzte: „Es ist wirklich wichtig, dass die Spezialeffekte nicht fantastisch sind und uns nicht vom Drehbuch und den Charakteren ablenken.“

Production Designer Tildesley merkte an: „Ich denke, das Schwierige oder Interessante ist, die beiden Dinge miteinander zu verweben, so dass man ein Set oder einen Effekt hat, der die Geschichte unterstützt und nicht nur um ihrer selbst willen.“ Die Sequenz in Matera in Italien bezeichnete er als „einen außergewöhnlichen Stunt, der aber gleichzeitig unglaublich spannend ist. Es wird eine Geschichte über Verrat und all diese Dinge erzählt, spannend und brillant, und man versucht, diese Verbindungen zu finden.“

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist „No Time to Die“ der letzte James Bond-Film mit Daniel Craig in der Hauptrolle. Wer auf ihn folgt, steht – genau wie weitere Details – bislang im Nebel.

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