Joe Rainey

Niineta

37d03d/Cargo (VÖ: 20.5.)

Die Kooperation aus dem Bon-Iver-und- The-National-Umfeld entführt die Pow-Wow-Gesänge aus dem Reservat.

Vielleicht nicht provokativ, aber doch ein wenig seltsam ist es, einen Track „No Chants“ zu nennen, auf dem dann vor allem zu hören sind: Chants. Oder eben nicht. Joe Rainey legt Wert darauf, dass die Pow-Wow-Gesänge, die auf seinem Albumdebüt NIINETA zu hören sind, keine religiöse Dimension haben. Der Track ist Programm, auch darüber hinaus. Denn hier verschmelzen die Pow-Wow-Gesänge und -Trommeln, die der Native American Rainey in seinem eigenen und anderen Stämmen in Minnesota, vor allem der Red Lake Reservation kurz vor der kanadischen Grenze, gesammelt und eingesungen hat, exemplarisch mit den schweren Beats und dunklen Klangschlieren, die Produzent Andrew Broder beisteuert.

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Kennengelernt haben sich die beiden durch die 37d03d-Community um Justin Vernon und die Dessner-Zwillinge. Wer nun aber schicke Indie-Tracks mit folkloristischen Verzierungen erwartet, liegt völlig falsch: Die Gesänge stehen eindeutig im Mittelpunkt, die Ergänzungen und Bearbeitungen eröffnen der traditionellen Musik nur sehr vorsichtig eine zusätzliche Dimension, die sie aus dem gewohnten Umfeld herausführt, ohne aber ihren Charakter grundsätzlich infrage zu stellen. Oder, anders gesagt: NIINETA macht alle Federschmuck-Klischees endgültig überflüssig.

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