„Zieh dich aus und stöhn“: Elyas M’Barek machte am Filmset Sexismus-Erfahrungen


„Ich kann mich daran erinnern, wie die Kollegin hinterher geweint hat und auch ich total verstört war“, sagte der Schauspieler.

Elyas M’Barek hat am Filmset Sexismus-Erfahrungen gemacht, auf die er heute anders reagieren würde: „Ich musste mal eine Sexszene drehen und der Regisseur sagte vorher: Zieh dich aus und stöhn“, so der Schauspieler gegenüber „Bild am Sonntag“. Er fuhr fort: „Ich kann mich daran erinnern, wie die Kollegin hinterher geweint hat und auch ich total verstört war.“ Heute würde er jene Grenzüberschreitung nicht mehr tolerieren: „Klar – ich habe mittlerweile eine andere Position, aber diese Dinge passieren leider immer noch. Viel zu häufig wahrscheinlich“, sagte er.

M’Barek sieht gesellschaftlichen Wandel positiv – mit Einschränkung

M’Barek findet es gut, dass der Umgang miteinander sensibilisiert werde: „Dass man eben nicht mehr alles sagen kann und sich nicht mehr so benehmen kann, wie es früher häufiger vorkam, speziell, wenn man an Themen wie #MeToo, Sexismus und Diversität denkt“, sagte er in Hinblick auf die sogenannte Cancel Culture. Gesellschaftlich sei im positiven Sinne viel passiert. Dennoch schränkte der Österreicher ein: „Teilweise ist es auch bedenklich, wie manchmal vorverurteilt wird und bei einigen der Ruf zerstört ist, ohne dass wirklich Schuld bewiesen ist.“

„Diesen Leuten zeige ich es eines Tages“

Außerdem sprach der „Fack ju Göhte“-Darsteller über den Rassismus vergangener Tage im Filmgeschäft. Er kenne noch ganz andere Zeiten, „in denen bestimmte Leute zu mir nicht mal Hallo sagen wollten.“ Um seine Aussichten auf Erfolg zu verbessern, sei ihm zu einer Namensänderung geraten worden. Damals seien die Protagonisten im deutschen Fernsehen durch die Bank weiß gewesen: „Es gab im deutschen Fernsehen einfach keine Menschen mit anderer Hautfarbe oder mit Migrationshintergrund.“ Für ihn sei jener Umstand aber stets Antrieb und Motivation gewesen: „Ich habe immer gedacht: Diesen Leuten zeige ich es eines Tages.“

+++Dieser Artikel ist zuerst auf rollingstone.de erschienen+++

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