Der Musikexpress 03/2023 mit Queen, Deichkind, Helge Schneider & Kelela
Wir verneigen uns vor Queen und Freddie Mercury, Helge Schneider macht heimlich Nordic Walking, Kelela hat keine Zeit mehr für Bullshit und Deichkind geben sich als Beobachter der Gegenwart – diese und weitere Themen im jetzt erschienenen Musikexpress 03/2023.
Zum Einstieg wie immer unser „Making-Of“ aus dem hier beworbenen Printprodukt:
TO LIVE FOREVER
Wer denkt bei der Band Queen nicht zuallererst an … die „Radio Ga Ga“-Eurotrash-Version von DJ Bobo auf dem Album QUEEN DANCE TRAXX VOLUME ONE? Nun, hoffentlich niemand! Diese verstörende und 1996 von VIVA initiierte Tribute-Compilation mit u.a. Masterboy, Captain Jack und Culture Beat möge in der Rückschau aber dennoch für mehr als nur Augenrollen herhalten.
Sie ist nämlich ein Puzzleteil davon, wie umfänglich Queen in alle Ecken und Enden der Popkultur eingeflossen sind. Den Musikexpress begleiteten sie dabei schon sehr früh: Der erste Titel datiert auf den Mai 1975, etliche weitere folgen. Aber bereits mit der Januarausgabe 1981 reißen unsere Queen-Cover ab. Nicht mal der Tod Freddie Mercurys zehn Jahre später hat die einstige Redaktion getriggert.
Die in Frage kommende Ausgabe ziert stattdessen R.E.M.s Michael Stipe (es war die Zeit von „Losing My Religion“). Schade für Queen, denn die Bedeutung der Band scheint sich über die Jahre doch immer nur noch mehr aufzuladen. Das 50. Jubiläum des selbstbetitelten Debütalbums ist uns daher dringender Anlass, diese Jahrhundertband in ihrer popkulturellen Tragweite umfassend zu beleuchten – und endlich auch mal wieder „vorne drauf“ zu machen. A kind of magic!
Der Musikexpress 03/2023 – die Themen im Überblick:
50 Jahre – The Queen is not dead
Vor 50 Jahren galten Queen als bloß eine weitere aufgetakelte Showeinlage im gerade angesagten Glamrock-Zirkus. Ihrem Debüt schenkte niemand große Beachtung. Dabei war es zusammen mit den Platten David Bowies Soundtrack einer Zeitenwende, durchbrach Wände zwischen Geschlechtern und Genres. Auf diesen Ruinen schuf es zudem das Fundament für ein Werk, das uns bis heute nicht loslässt, uns überall begegnet und noch immer für Rekordumsätze sorgt. Eine fällige Verneigung vor der wirkmächtigsten Königin des Rock’n’Roll.
Kelela – Keine Zeit mehr für Bullshit
Zehn Jahre ist es her, dass Kelela R’n’B-Fans, Indie-Heads und Disconasen mit ihrem Mixtape „Cut 4 Me“ in den Bann zog und verzauberte. Mit RAVEN beginnt ein ganz neues Kapitel.
Deichkind: „Jetzt ist auch mal Schluss mit dem Thema!“
Musikalisch ist NEUES VOM DAUERZUSTAND sicher keine Neuerfindung. Trotzdem ist vieles anders bei Deichkind. Aus der Pandemie heraus treten die drei Kernkinder im Gespräch nicht mit Krawall, sondern als Beobachter der Gegenwart. Mit der Hoffnung auf einen neuen Underground. Früher hieß das Reife, heute klingt es nach Podcast.
Shame: „Wir würden uns heute nicht mehr schon beim Soundcheck betrinken“
Über Sex kann ja jeder singen. Die Postpunkband Shame nimmt sich jetzt lieber mal die großen Themen vor: Freundschaft, Tod und Wiedergeburt.
Helge Schneider: „Schickt mir den Rüssel nach Mülheim“
Es gibt keine großen Abstände im Werk Helge Schneiders. Und doch ist sein aktueller Output beeindruckend: 2020 erschien MAMA, 2021 das Doppelalbum-Sequel seiner 1987er-Jazz-Platte THE LAST JAZZ unter dem Namen DIE REAKTION, 2022 der Mitschnitt LIVE IN LUXEMBOURG und nun heißt es Manege frei für TORERO! Wir treffen den Freigeist bei sich zu Hause – nicht allerdings im sagenumwobenen Mülheim an der Ruhr, seinen Geburtsort, den er nie wirklich verlassen hat. Schneider lädt stattdessen in eine Mietwohnung in Berlin-Schöneberg.
Neo-Heiden – Die neuen Heiden kommen
Mit Blut beschmierte Trommeln und Knochen als Instrumente: Eine Parallelgesellschaft, die mit Musik Verbindung zu unseren Vorfahren aufnehmen will, füllt die Konzerthallen – weltweit. Krieger*innen und Schamanen wie aus Mittelerde zelebrieren rituell die World Music untergegangener Welten. Seelenreinigung oder Aufrüstung zur letzten Schlacht? Insider-Bericht aus einer Szene, die Heads bangen und Köpfe schütteln lässt.
ME-Helden: Death Cab For Cutie – Die Anti-Hipster
Your favourite old band: Death Cab For Cutie gelten als die unschuldigste aller Indie-Rock-Gruppen – und als eine der erfolgreichsten der Nullerjahre. Vor 20 Jahren erschien ihr Mainstream-Schulterschluss TRANSATLANTICISM, ein moderner Klassiker über Fernbeziehungen in Zeiten vor Social Media sowie, wenige Monate davor, das noch immer einzige und kultisch verehrte Album GIVE UP von Sänger Ben Gibbards Indietronica-Projekt The Postal Service. Was für ein Luxus, es selbst zum Jubiläum dabei belassen zu können.
Außerdem im Heft:
- Selbstauslöser: Samia
- Themeninterview: Charlotte Brandi über ein Album ohne Männer
- 9 Fakten über geheime Botschaften auf Vinyl
- Blind Date mit Saskia Lavaux
- Radar: Wesley Joseph, Power Plush, Symba, Sophia Lindinger & Monako
- CD-Beilage für Abonnent*innen mit Monako, Schrottgrenze, Anna B Savage, Avey Tare, Herr D.K. & Charlotte Brandi
- Digitale Playlist mit Monako, Schrottgrenze, Anna B Savage, Avey Tare, Herr D.K., Charlotte Brandi, Nina Chuba, Deichkind, Kelela, Kate NV, Helge Schneider, Power Plush, Shame, Caroline Polachek, Wesley Joseph & Miss Grit
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