dEUS

How To Replace It

PIAS Belgium/Rough Trade (VÖ: 17.2.)

Exzentrisch eingängig: Die belgische Art-Rock-Institution bleibt vor allem verlässlich.

Etwas Cohen, Zappa und Gainsbourg gefällig? Schon lange werfen sich dEUS nicht mehr in wilde Blues- oder Jazz-Experimente. Doch pflegt die fluide Formation aus Antwerpen, deren letztes Album elf Jahre zurückliegt, bis heute einen Noise- und Groove-affinen Indie Rock mit der Tendenz zu Abwegen. Abwegen wie diesen: Tom Barman raunt mit tiefergelegtem Leonard-Cohen-Sprechgesang über gediegenen Yacht-Rock („1989“), führt in sinisterem Flüsterton durch einen Grusel-Funk-Trip („Simple Pleasures“) und schlüpft in „Le Blues Polaire“ in die Rolle des sinnierenden Chansonniers en français.

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Derweil werden die Arrangements gewürfelt und geschichtet, bis der „Polar-Blues“ als dEUS-Edelnummer erstrahlt – mit sich eingrabenden Melodien und sorgfältig orchestriertem Lärm. Grundsätzlich gelingt den Belgiern ihre reife, cinematische Mischung aus Weirdness und Eingängigkeit weiterhin gut. Von gelackten 80ies- Sounds sollten sie aber die Finger lassen. Zumal Barman gerade in tieferen Lagen nach zu tief aufgeknöpften Hemden klingt. Aber so manchem wird bei diesem smoothen Bariton sicher warm ums Herz.

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