5 Fragen an Gwen Stefani


Fünf Fragen an Gwen Stefani über Lämmer, Rapper, Mode, die achtziger Jahre und ihr Solodebüt.

1 Gwen Stefani mit einem Soloalbum… das musste ja früher oder später so kommen. Wie hat es sich tatsächlichergeben?

Ich bin ein glückliches Lamm (lacht). Ich weiß es auch nicht. Wenn mir die Leute früher erzählt haben: „Ach, du wirst sowieso früher oder später als Solokünstlerin arbeiten‘, dann habe ich das immer für unvorstellbar gehalten. Während der Rock-Steady-Tour von No Doubtkam mir jedoch die Idee, ein Dance-Album aufzunehmen. Ich habe angefangen, mir eine Menge alter Sachen anzuhören: Club Nouveau, The Cure, Depeche Mode, Prince, Lisa Lisa & The Cult Jam, all diese Sachen, mit denen ich aufgewachsen bin.

2 Hattet ihr bei No Doubt nicht eher einen Punk-&-Ska-Hintergrund?

Tony (Kanal, Bass, No Doubt) und ich haben einen etwas anders gelagerten Hintergrund als Tom (Dumont, Gitarre) und Adrian (Young, Drums). Tom war eher der Heavy-Metal-Typ, und Adrian war der Punkrock- und Ska-Junge. Tony und ich haben zwar ebenfalls Ska und Reggae gehört, aber wir hörten auch die Musik all jener Bands, die ich gerade aufgezählt habe. Diese typischen 8oer-Bands haben einen wichtigen Part in unserer musikalischen Entwicklung gespielt. Ich dachte zunächst nur daran, auf dieser Basis mit coolen Leuten ein paar Coverversionen einzuspielen. Ein Nebenprojekt zwischen den Alben der Band. Das sollte alles nur Spaß machen. Aber ganz so einfach war es dann doch nicht. Das Ganze entwickelte sich zu einem super-duper-harten, herausfordernden, extrem verrückten Projekt.

3 Du hast mit Leuten wie Andre 3000 von OutKast, J Dallas Austin und auch mal wieder mit Eve und Nellee Hooper gearbeitet. Zuletzt hast du noch drei Tracks mit Pharell in New York aufgenommen …

Ja, ich wollte noch unbedingt einen Track von der Sorte „Ihr könnt euch richtig anstrengen, das Stück nicht zu mögen. Aber da habt ihr Pech gehabt, es wird euch gefallen“, (lacht) Ich will ein grundlegendes Album vorlegen, das wirklich jeder mag. Ein Album, das unglaublich viel Spaß bereitet, das geradezu ansteckend ist, auf dem jeder einzelne Track wie eine Single funktioniert. Keine „Album-Tracks“, keine künstlerisch ambitionierten Füller. Ich will Popsongs, die kurz und süß sind. Dance-Tracks, die tatsächlich in den Clubs gespielt werden. Ich hatte eine genaue Vorstellung von dem, was ich erreichen wollte. Das Duett mit der Rapperin Eve hat mich gewiss einem völlig neuen Publikum nähergebracht. Ob ich für diese Leute glaubwürdig bin, kann ich nicht beantworten.

4 Wie viele Songs sind bei all diesen Kooperationen entstanden?

Über 25. Gestern habe ich mir überlegt, dass es cool wäre, jetzt ein Album zu veröffentlichen und in fünf Monaten bereits ein zweites folgen zu lassen. Ich habe es eilig (lacht), und es gibt so vieles, was ich machen will. Das war auch einer der Hauptgründe für dieses Album: das typisch menschliche Gefühl, dass die Zeit so schnell an dir vorbeirauscht. Natürlich habe ich viel erreicht, mehr als ich mir hätte träumen lassen. Trotzdem gibt es noch eine Menge zu tun…

5 L.A.M.B. „Love, Angel, Music, Baby 1 ist der Titel deines neuen Albums und der Name deiner Modelinie. Warum gerade „Lamm“?

Lamb war der Name meiner kleinen Hündin, die ich fast 16 Jahre lang hatte. Eigentlich hieß sie Meggan, aber ich habe sie immer Lamb gerufen. Als sie starb, nannte ich meine Mode-Linie in Erinnerung an sie Lamb. Aber im Grunde habe ich damals jeden, den ich kannte, Lamb genannt. Es war einfach mein Lieblingswort. Jetzt steht es für meine Modelinie, und ich habe es mehr oder weniger aufgegeben, andere Leute so zu nennen (lacht). Für Gavin (Rossdale, Bush-Sänger und Cwens Ehemann) habe ich viele Namen, aber die werde ich hier nicht verraten.