Kenzo x H&M: erste Lookbook-Fotos und die Marketing-Masche der Marke(n)


Die ersten Outfits von Kenzo Paris für H&M sind online. Bunte Farben, animalische Prints – typisch für das japanische Brand Kenzo und dessen Designer Carol Lim und Humberto Leon, die die Marke 2011 wieder „en vogue“ brachten!

Die Marketing-Füchse bei H&M verstehen ihr Handwerk: Wie schon bei den letztjährigen Designer-Kooperationen zwischen H&M und Alexander Wang (2014) bzw. Olivier Rousteing für Balmain (2015), die auch Anfang November launchten, streuen die Schweden monatelang Teaser bis zum Release der Kollektion und feuern damit den Run auf die Teile an.

Die Marketing-Taktik

Wurde im Mai 2016 die Kooperation zwischen den Kenzo-Designern Carol Lim und Humberto Leon und H&M bekannt gegeben, gibt es nun, Ende Juli 2016 die ersten Outfits als Lookbook-Fotos mit verschiedensten Künstlern, die gleichzeitig Ambassadore der Kenzo x H&M-Kollektion sind. Die Linie für Damen und Herren wird erst am 3. November 2016 in 250 H&M-Filialen sowie im Webshop der Schweden erhältlich sein, zuvor können wir aber sicher sein, dass auf Twitter und Instagram eine #Balmainarmy, pardon, #Kenzoclique und dutzende Hashtags via digitaler Influencer gestreut werden. Monatlich weitere Lookbook- und Kampagnenbilder sowie irgendwann Preislisten auftauchen. Bei Alexander Wang wurden die NYC-Model-Fans bedient, bei Balmain die Insta-Girl-Fans von Gigi Hadid, Kendall Jenner und Co.; jetzt sind Künstler und kreative Aktivisten die Markenbotschafter.

https://www.instagram.com/p/BIU0avZBq8_/

H&M weckt Begehrlichkeiten durch Exklusivität – limitierte Kollektionen und Designer-Pieces für den schmaleren Geldbeutel. Wir ahnen bereits jetzt: Die verhältnismäßig günstigen, limitierten Designer-Stücke von Kenzo für H&M werden wieder so zackig ausverkauft sein, wie die Vorgänger-Kooperationen und auf Ebay weltweit für Preissteigerungen um ein Vielfaches des Original-Preises sorgen. Zumindest online wie in Hauptstädten – in Hintertupfingen könnten auffällige Pieces wie der hautenge Catsuits mit leuchtendem Tigerfell-Print oder das dazugehörige Print-Pendant neonrosafarbener, spitzer Stiefel mit Pfennigabsatz eher zum Ladenhüter werden. Aber, seien wir mal ehrlich: Würde die „Fashionista“ bzw. die modische Raubkatze in uns den hautengen, rot-schwarzen Catsuit auch kaufen, wenn er von H&M-Trend oder aus der regulären Damenkollektion wäre? Wenn ihn, beispielsweise in Deutschland, bis November keine Stefanie-Giesinger-Klone von Lena Meyer-Landruth bis Caro Daur zuvor auf ihren Social-Media-Kanälen oder Events spazieren trügen?

Die Mode: Kenzo x H&M

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Animal-Print-Flip Flops zu ebensolchen Strümpfen sind zweifelsohne mutig für Herrenmode. Der schlichte Parka könnte aber auch klassischeren Modefans gefallen. Eine schwarze Oversized-Lederjacke mit neonrosa Teddyfell zum rot-schwarzen Catsuit ist ein super Damen-Outfit für eine Partynacht in Berlin oder London – tagsüber eher minder tragbar als die bekannten klassischen Tigerkopf-Sweater von Kenzo, mit denen Lim und Leon 2011 Topseller landeten und die Marke in den Coolness-Olymp internationaler Designermarken zurückbeförderten. Wir sind gespannt, ob Kenzo x H&M an diesen Mainsteream-Erfolg anknüpfen kann.