In Kürze feiert die englische Formation Status Quo ihr 10jähriges Jubiläum. Blicken wir fünf Jahre zurück, so finden wir in den Chroniken der Popmusik ihren ersten grossen Hit ‚Pictures Of Matchstick Men‘. Die Gruppe brauchte damals fünf Jahre, um international durchzubrechen. Obwohl ein jeder der Band eine grosse Zukunft vorausgesagt hatte, verschwand Status Quo Ende der 60er Jahre geräuschlos von der Popszene. Ihre Hits waren eigentlich keine richtigen Hits mehr (Down the dustipe, Black veils of melancholy, Ice in the sun) und die Gruppe spielte zu oft vor einem Publikum, das ihre Musik nicht verstand. So war es das Beste, dass der Name Status Quo langsam aber sicher in Vergessenheit geriet.
Und doch … 1973 befindet sich die Gruppe wieder im allgemeinen Interesse. Manager Colin Johnston – der als einzigster noch an Status Quo glaubte – setzte sich für sie ein und das Resultat erschien in Form der sagenhaften LP ‚Piledriver‘. Inzwischen befindet sich ihre neueste Scheibe ‚Mean Girl‘ in vielen Hitparaden. Status Quo ist wieder da… das ist klar!
STIMMUNGEN IN MUSIK AUSDRÜCKEN
Vor ungefähr einem Jahr waren die Auftritte der Status Quo rar. Jetzt aber, nach einer erfolgreichen Tournee durch die Vereinigten Staaten von Amerika und Australien spielt die Gruppe durchschnittlich sechs Mal in der Woche. Das Publikum ist überwiegend jung, aber Francis Rossi, der Wortführer der Gruppe, meint: „Das Alter unseres Publikums spielt keine wesentliche Rolle. Kinder von 13 oder 14 Jahren werden durch ihre Umgebung und durch ihre Erziehung beeinflusst. Sie befinden sich alle in einem anderen Entwicklungsstadium. Gemein haben sie nur, dass sie den Wert des Lebens noch nicht zu schätzen wissen. Nur über Popgruppen wissen sie Bescheid. Wir, als eine der Gruppen, sind verantwortlich für sie und müssen geben, was sie von uns verlangen. An uns glauben sie wirklich und darum ist es wichtig, dass wir unsere Show so perfekt wie möglich bringen. Eigentlich suchen wir stets nach neuen Möglichkeiten. Ich übe jeden Tag auf meiner Gitarre und versuche, meine verschiedenen Stimmungen in ihr auszudrücken. Man muss seine Aggressionen und Launen musikalisch ausdrücken können. Auch wenn die Basis eines Songs einfach ist – so steckt meistens viel mehr dahinter als man denkt. Auf unserer vorletzten Single ‚Paper Plane‘ z.B. bilde ich mir ein, dass ich auf einem Moped sitze und wie ein Idiot an den anderen Autofahrern vorbeirase. Das muss ein aufmerksamer Zuhörer meiner Meinung nach hören . ..“
DAS ENDE EINER GRUPPE?
Über die Tournee durch Amerika spricht Francis sehr enthusiastisch: „So eine Tournee durch die Vereinigten Staaten bedeutet in vielen Fällen das Ende einer Gruppe. Wenn man als Neuling dort auf der Bühne steht, wird sehr viel Geld investiert. Man kann sich so schnell garnicht realisieren, was mit einem geschieht. Man wird gleich als ‚top-act‘ präsentiert. Persönlich würde ich viel lieber von unten an beginnen, aber die harte amerikanische Manier von Promotion lässt das nicht zu. Glücklicherweise hatten wir Erfolg. Sonst wären wir wahrscheinlich recht frustriert zurückgekehrt und hätten vielleicht unsere Gitarren für immer an den berühmten Nagel gehängt.“
NEUE LP
Kürzlich wurde die LP The Best Of The Status Quo‘ (mit u.a. Mean Girl) veröffentlicht, aber inzwischen arbeitet die Gruppe schon wieder an einer neuen Scheibe. Drei Nummern sind fast fertig und die Aufnahmen haben viel Mühe und noch mehr Zeit gekostet. Die Nummer ‚Claudie‘ mit Rick Parfitt am Piano musste 50 mal gespielt werden, bevor sie der Gruppe gefiel. Brancis Rossi aber sieht der Zukunft optimistisch entgegen und hofft, dass Status Quo endlich in der ganzen Welt Erfolg haben wird. Wir hoffen mit ihm. Schliesslich haben sie lange genug drauf warten müssen.
