„“Auf der Suche nach dem Goldenen Kind“


New York und LA. waren diesmal nicht genug, für den neuen Eddie Murphy mußte es schon Exotik sein.

Aus irgendeinem Kloster im fernen Tibet rauben die Mächte des Bösen das Goldene Kind. Dieses Kind hat übernatürliche Kräfte — und wenn es stirbt, werden Dunkelheit, Elend und Zerstörung auf der Erde herrschen. So machen sich die frommen Buddhisten also auf, den Heiland zu finden und die Welt zu retten. Ausgerechnet Chandler Jarrell (Eddie Murphy), sonniger Sozialarbeiter in Kalifornien, der darauf spezialisiert ist, vermißte Kinder wiederzufinden, wird zum „Auserwählten“ erkoren. Er soll dem Satan in Gestalt eines distinguierten Engländers (Charles Dance) den schlitzäugigen Hosenmatz wieder entreißen.

Bis zum Schluß will sich Jarrell nicht so recht mit seiner Heldenrolle anfreunden, dann erliegt er der ernsten Schönheit der Tibetanerin Kee Nang (Charlotte Lewis) und läßt sich auf ein zähes Exoten-Abenteuer ein. Murphys Skepsis gegenüber den platten Zen-, Karate- und Asien-Klischees ist das einzig wirklich Komische an dem Film. Und die Skepsis scheint nicht mal gespielt. Hilflos stolpert Eddie Murphy durch die dünne Fantasy-Story und muß sich mit viel zu viel überflüssiger Action befassen, um richtig in Hochform zu kommen. Zuschauer und Star fühlen sich schlichtweg verarscht, denn gegen die stoische Peinlichkeit der Fernost-Seifenoper kommt nicht mal Eddie Murphys Frechheit an.

Natürlich ist der schlechteste Eddie-Murphy-Film immer noch lustiger als der Großteil der meisten anderen Filmkomödien. Aber warum der geniale High-Speed-Komiker auf Klamauk-Niveau heruntergebremst und für ein lahmes New-Age-Märchen verbraten wurde, bleibt unverständlich. Geduldige Eddie Murphy-Fans können sich den Film sparen — die Vorbereitungen für „Beverley Hills Cop 2“ laufen schon.