Neue Gesichter …


Kein Zweifel — sie haben die Zukunft auf ihrer Seite: JIMMY DAVIS & JUNCTION aus Memphis, Tennessee. Ihr Boß und Sänger ist zwar nicht gerade der klassische Pop-Star, dafür hat er aber genau die Stimme, die das Loch zwischen Sensibelchen Jackson Browne und dem hemdsärmelig revoltierenden Bryan Adams füllt. Je zur Hälfte inspiriert von BluesS Rock und Country, ist Junction eine der heißesten kleinen US-Bands; das jedenfalls beweist schon ihr Album-Debüt KICK THE WALL. Für ihre hoch-oktanigen Auftritte tanken sie ausschließlich deutschen Sprit. Jimmy verrät: „Wir sind die absoluten Jägermeister-Freaks. In Nashvill brauchen wir nur zu sagen: Wir haben Durst‘, und schon stellt uns das Publikum eine Reihe dieser kleinen, grünen Flaschen auf die Bühne. “ (sl) ¿ In England gelten sie als eine der letzten „wahren“ Pop-Bands. „Was wir machen ist definitiv Pop“, bestätigt PREFAB-SPROUT-Sänger, Gitarrist und Songschreiber Paddy MacAloon, „selbst wenn wir mit neuen Ideen experimentieren. “ Ihre zweite LP STEVE Mc QUEEN, von der Presse nahezu einhellig als „Platte des Jahres“ 1985 gefeiert, setzte Pop-Maßsfäbe. 18 Monate („Keine lange Zeit für uns“) brauchten sie im Studio, um ihr aktuelles Album FROM LANGLEY PARK TO MEMPHIS einzuspielen. Die Arbeit hat sich gelohnt: Die Arrangements sind üppiger, die Harmonien stimmiger, die Stimmung harmonischer und fröhlicher geworden. Paddy meint, daß auch das Timing paßt: „Es ist die totale Frühlings-Platte geworden.“ (us) ¿ „Früher wollte ich immer Tennisspieler werden, um Girls aufreißen zu können. „MARTIN STEPHENSON, inzwischen 26 Jahre alt, merkte aber schnell, daß sich dieses Unterfangen auch als Frontmann einer Rock-Band problemlos bewerkstelligen läßt. Die Folge: Martin Stephenson & The Daintees, eine der lockersten Club- und Straßen-Bands des englischen Nordostens. Der Songschreiber mit der sanften, zerbrechlichen Stimme zeigt auch auf seinem zweiten Album GLADSOME HU-MOUR AND BLUE, daß er jahrelang bei den Platten von Cat Stevens und Paul Simon sehr genau zugehört hat: ruhige, ausdrucksvolle Songs über alles, was Männern immer Spaß macht: Liebe, Revolution und Fußball.

¿ Geld regiert die Welt. Fast. In Island hingegen gibt es eine Band, die (noch) ihren eigenen Gesetzen gehorcht. Die SUGARCUBES lehnten das Angebot einer britischen Plattenfirma in Höhe von drei Millionen Mark ab, um weiterhin mit ihrem heimischen Independent-Label „One Little Indian“zusammenarbeiten zu können. In England sind die Zuckerwürfel seit ihrem Winter-Hit „Birthday“ Insel-Gespräch. Und als sich dann von ihrer zweiten Single „Cold Sweat“ am Erscheinungstag gleich 22.000 Stück verkauften, wurde die Industrie unruhig. Erfolglos bislang, denn Einar und Bjork, die singenden Gruppenmitglieder, wollen unabhängig bleiben. Was aber nicht heißt, daß deutsche Musik-Fans auf das isländische Zuckerle verzichten müssen: Bisher nur Import, erscheint das Debüt-Album LIFES TOO GOOD hierzulande regulär Anfang Mai.