„Happy End“: Michael Haneke ist mit seinem Flüchtlings-Drama wieder ein Favorit in Cannes


Eine elitäre Familie kommt in Kontakt mit den Flüchtlingen in Calais.

Wenn Michael Haneke einen neuen Film in Cannes präsentiert, dann ist die Spannung besonders hoch. Denn mit „Das weiße Band“ und „Liebe“ gewann er zuletzt (2009 und 2012) jeweils die Goldene Palme, die höchste Auszeichnung des Festivals. Am Montag feiert nun sein aktueller Film auf dem Filmfestival Weltpremiere – und ist natürlich wieder ein Favorit auf Auszeichnungen.

„Happy End“ heißt sein neues Projekt, und im Gegensatz zu vielen anderen Filmen aus Cannes hat der Film auch schon einen deutschen Kinostart. Am 12. Oktober werden Isabelle Huppert („Elle“), Jean–Louis Trintignant und Franz Rogowski unter der Regie von Haneke hierzulande zu sehen sein. Vielleicht ja dann als Preisträger aus Cannes.

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Die Story gibt den Namen hinter „Happy End“ das nötige Gewicht: Mit ein wenig Satire und viel Drama erzählt Haneke von der elitären, französischen Familie Laurent, die gemeinsam unter einem Dach in der Nähe von Calais wohnt. Dass Calais einer der Hotspots der Flüchtlingskrise ist, weil dort Tausende auf der Weiterreise nach England hängenblieben, kommt in dem Film auch vor, soll die Kernhandlung um das Leben der Familie Laurent aber nur streifen.

Ein Kommentar auf das aktuelle Zeitgeschehen, versteckt in einer klassischen Familiengeschichte. „Happy End“ klingt genau nach dem, was sich Fans von Hanke erwarten und seit Jahren auch bekommen. Es wäre schon eine Überraschung, wenn der Österreicher ausgerechnet beim Thema Flüchtlingskrise schlampig wird und die Zuschauer – und vor allem die Jury in Cannes – enttäuscht.