Heinrich steigtauf


Deutsche Rocker haben’s schwer: Seit Anbeginn des Rock ’n‘ Roll werden sie als traurige Epigonen angloamerikanischer Vorbilder belächelt. Umso erstaunlicher, wenn sich ein international renommierter Produzent für eine Gang aus Bayern interessiert. Die Überraschung kam per Telefon: Brian Eno, der Vollender der besten U2-Platten, ist von „Age Of Mars“ — dem aktuellen Longplayer von Heinrich Beats The Drum — derart angetan, daß er „große Lust hätte, das nächste Album zu produzieren.“ Für die seit fünf Jahren aktive Münchner Pop-Hoffnung ein Geschenk des Himmels, ist man sich doch nur allzu bewußt, daß man es dank großkalibrigem Producer-Credit leichter haben wird, im deutschen „Pop-Wrestling-Ring“ zu bestehen — vom internationalen Business ganz zu schweigen. Ob Eno tatsächlich Album Nr. 4 produzieren wird, steht noch in den Sternen. Immerhin ist er nicht nur Musiker-Legende und passionierter Knöpfchendreher, sondern auch ein selbstbewußter Geschäftsmann. Vielleicht gelingt Heinrich Beats The Drum bereits mit „Age Of Mars“ der Durchbruch: Ihre eingängigen, clever produzierten Pop-Songs haben Promi-Unterstützung eigentlich gar nicht nötig.