Herr Hölzel – geschminkt


Falco gibt den Pop-Mozart und sahnt ab.

Er war so exaltiert, because er hatte Flair.“ Im Sommer ’85 ist Deutschland im Mozart-Fieber. Milos Formans Film hatte den Boden bereitet, Falco kalt lächelnd die Ernte eingefahren. „Rock Me Amadeus“, die exzentrische Hommage an das „Wolferl“, hält sich vier Wochen an der Spitze der deutschen Charts, die LP „Falco 3“ findet hier zu Lande mehr als drei Millionen Abnehmer. Doch der Höhenflug des Falken geht noch weiter: Im März des folgenden Jahres klettert die Nummer des holländischen Produzenten-Duos Rob und Ferdi Bolland auch in den USA bis auf Platz 1. Drei Wochen kann Falco die Pole Position verteidigen, als erster deutschsprachiger Künstler überhaupt. Über Nacht ist der Hölzel Hansi auch in Amerika eine große Nummer, unterschreibt einen Vertrag über drei LPs bei der renommierten Plattenfirma Sire. Für zehn Millionen Mark Garantie, wie gemunkelt wird. Kurzfristig will er sogar nach Los Angeles ziehen. Doch es kommt anders: Isabella, seine damalige Lebensabschnittsgefährtin, bringt eine Tochter zur Welt. Und Falco sagt sämtliche Auftritte und Interviews in den USA ab.