Wir wurden leider über das schlechteste Album des Jahres 2017 informiert
„'Klassik meets 90er'. 14 Tracks, die wir alle kennen und lieben – neu interpretiert.“
Wenn Ihr glaubtet, dass das Popjahr 2017 schon genügend Schrott zu Gold gemacht hätte und damit bald mal Schluss sei, müssen wir Euch leider eines Besseren belehren. Uns flatterte nämlich eine Mail ins Haus, die direkt aus der Hölle kommt.
Haltet Euch fest: „Die 90er sind zurück! Alex Christensen bringt ein neues Album heraus und die Idee ist einzigartig: „Klassik meets 90er“. 14 Tracks, die wir alle kennen und lieben – neu interpretiert.“ Weiter heißt es: „‘Classical 90s Dance‘ ist Christensens wohl ungewöhnlichstes Projekt: gemeinsam mit The Berlin Orchestra, einem Ensemble bestehend aus den 49 besten Streichern und Bläsern der Hauptstadt, putzt er den Staub alter Tage von seinen größten Hits und verleiht den besten Techno-Dance-Tracks der 90er Jahre einen modernen Schliff. 14 emotionale Neuauflagen von absoluten Ohrwürmern sind das fulminante Ergebnis, das den Vibe der 90s vom ersten Ton an wieder aufleben lässt.“
Uff. Durchatmen. Kopfschütteln. Nein sagen. Weghören.
Schockt Euch nicht? Wollt Ihr sogar hören? Die erste Auskopplung aus dem, nun ja, Crossoverprojekt „Classical 90s Dance“ ist „der absolute Ohrwurm“ „Rhythm Is A Dancer“. Hier das Video dazu:
Einen Teaser zum Album gibt es für die ganz Hartgesottenen oder Hängengebliebenen auch. Der belegt immerhin: „Das Boot“ kann man auch so machen. Den Rest bitte nicht.
Okay okay, hier die Tracklist, Ihr Eisdisko-Kids. Wir wetten, dass Ihr jeden Song auch ohne Angabe des Original-Interpreten sofort im Ohr kleben habt:
- Rhythm Is A Dancer
- Infinity
- United
- Das Boot
- Turn The Tide
- Children
- Sonic Empire:D
- Nessaja
- L’amour Toujours
- Interlude / You’re Not Alone
- Redemption
- The Rise / No Limit
- What Is Love
- Tears Don’t Lie
Wer nun hofft, dass diese Marketing-Idee von einem Album ein ähnliches Schattendasein fristen könnte wie einige noch immer tourende Eurodance-Kasper in den Goßraumdiskotheken und Neunziger-Feten dieses Landes, sei gewarnt: Was Alex „U96“ Christensen in den vergangenen 27 Jahren als Produzent anfasste (Prince Ital Joe feat. Marky Mark, Right Said Fred, ATC, Helene Fischers WEIHNACHTEN), wurde leider immer wieder mal zu Gold, Platin oder einem weiter unten chartenden Ohrwurm. Ob der nun eigentlich scheiße war oder nicht.
„Classical 90s Dance“ von Alex Christensen & The Berlin Orchestra erscheint am 6. Oktober 2017 und damit pünktlich zu Weihnachten, liebe Ü30-Leser, die Ihr Eure Geschwister oder alten Freunde mit Haddaway, Snap und Scooter ärgern wollt. Um nicht von „Freude machen“ zu sprechen.