Sofa Surfers


Die Österreicher nutzen für ihr Album das Prinzip Kettenbrief.

Man mag am Anfang nicht immer wissen, wie alles endet. Und ein Masterplan ist bei der Arbeit auch nicht zwingend vonnöten. Wichtig ist es allerdings zu wissen, was man überhaupt will. Die Sofa Surfers wissen’s – und sind in voller Besetzung angetreten, um übers neue Album und aktuelle Befindlichkeiten Auskunft zu geben. „Es ging uns vor allem darum, dass wir uns im vergleich zum letzten Album öffnen“, sagt Wolfgang Schlögl. „Wir wollten uns auf das Risiko unerwarteter Wendungen einlassen und hatten dabei auch auf der Rechnung, ganz bewusst ein bisschen Kontrolle abzugeben.“ Was aufs erste Hören wie eine Verschwörung anmutet und einigermaßen kryptisch klingt, ist nichts anderes als die Entstehungsgeschichte von „Encounters“, dem mittlerweile dritten Album der Sofa Surfers. Und die dröselt sich wie folgt auf: Das Quartett aus Wien sandte Ideen für Tracks und Songfragmente in die weite Welt und an ausgewählte Künstlerkollegen unterschiedlicher Couleur, bat um ein gepflegtes Brainstorming und wohlwollende Bearbeitung inclusive Lyrics – und unterzog die Tracks, nachdem sie zurückgekommen waren, einer erneuten Bearbeitung.“Encounters“ ist also ein klingendes Patchwork, eine Art musikalischer Kettenbrief und auch ein telling name. Handelsübliche Wörterbücher übersetzen „encounter“ mit „begegnen, treffen; aneinander geraten, entgegentreten“ – und so gestaltete sich diese Arbeitsweise dann auch. Zumindest teilweise. „Reibung ist gut“, gesteht Schlögl, „aber man muss ehrlicherweise sagen, dass uns zwei, drei Sachen nicht gefallen haben. Die haben wir nicht mit aufs Album genommen.“ „Künstlerische Freiheit ist ja schön und gut“, ergänzt Markus Kienzl, „aber die Endkontrolle lag ganz klar bei uns. Sonst hätten wie ja auch nicht ‚Sofa Surfers‘ auf das Album schreiben können.“ www.sofasurfers.net