Musikexpress präsentiert: Alicia Keys
Die New Yorkerin hat sich gleich mit ihrem Debütatbum an die Spitze des NeoSoul gesetzt. Jetzt kommt sie für sechs Konzerte nach Deutschland.
Der Tourbus von Frau Keys steht gerade an einer kalifornischen Tankstelle, irgendwo zwischen Paso Robles und Redondo Beach. Madame ist auf dem Weg nach San Diego und ziemlich aufgekratzt, als sie hört, dass man hierzulande die größten Hallen für sie gebucht hat: „Wirklich? Oh Mann, ich kann es kaum erwarten! Das letzte Mal, als wir bei euch gespielt haben, ist das Publikum dermaßen ausgestiegen, es war der Hammer! Und ich vermute mal, diesmal wird’s noch eine Spur mehr abgehen.“
Angesprochen auf die Live-Szenen im Video zu ihrer „How Come You Don’t Call Me“-Single, der dritten aus ihrem Debüt „Songs in A Minor“, bestätigt Alicia: „Ja, alles, was du da gesehen hast, werden wir mitbringen, auch die Telefonzelle. Meine Band ist noch die gleiche, nur habe ich inzwischen ein bisschen angebaut – ich weiß gar nicht, sind wir jetzt zu zwölft oder schon dreizehn? Ich habe jedenfalls auch drei Bläser dabei, unglaublich gute Musiker, die dauernd die Instrumente wechseln, beispielsweise von der Trompete zur Flöte.“ Und die Kosten, sind die nicht exorbitant bei einem so großen Team? Ein amüsiertes Kichern am anderen Ende der Leitung: „Ich habe mein Konto ganz gut im Griff, das haut schon hin.“ Die 21-Jährige hat bis dato ja auch über acht Millionen Longplayer verkauft und kann sich folglich nicht nur eine Big Band, sondern auch das Mini-Studio in ihrem Bus leisten, das sie auf Tour fleißig nutzt: „Ich bin momentan in einer ziemlich kreativen Phase und arbeite ständig an neuen Songs: die werden richtig klasse, ich liebe sie schon jetzt. Nach meinem Europatrip werde ich zu Hause mein zweites Album aufnehmen, und darauf freue ich mich schon ich glaube, ich habe einiges zu sagen. „Vorerst indes redet sie mit Begeisterung mit ihren Fans: „Doch, ich mag diese „Meet & Greet“-Geschichten nach den Shows. Manchmal lasse ich auch ein paar Leute backstage bringen, die mir während des Konzertes durch ihren Enthusiasmus und ihre Warmherzigkeit besonders aufgefallen waren.“
Was aber, wenn ein Gig mal nicht so läuft? „Sicher, jede Nacht ist anders, und es kann auch mir mal passieren, dass ich einen schlechten Tag hatte und am Abend trotzdem da rausgehen muss. Ich kann immer nur hundert Prozent von mir selbst geben, und wenn es mir mal mies geht, gestalte ich die Show auch nach diesen momentanen Gefühlen. Aber in einem solchen Fall weiß ich das Publikum hinter mir. Wir haben einen Draht zueinander, es fühlt meine Offenheit.“