Tomte – Köln,
Die Schönheit der Chance: So wahrhaftig und wunderbar, dass es auf keine Kuhhaut geht.
Es kommt selten vor, dass Eigenlob nicht stinkt. Selten aber auch war Auto-Bauchpinselei so angebracht wie an diesem Sonntagabend im ausverkauften Gebäude 9. Thees Uhlmann, Arbeiter-Lyriker, intelligentes Großmaul, hemdsärmliger Texter und Gitarrist von Tomte, hat gerade“.Du bist den ganzen Weg gerannt“ gesungen und ist – in einer klugen Mischung aus kalkulierter Bühnenpräsenz und versonnenem Charme – ganz hin und weg von sich, seiner Musik und seiner Band… Was bin ich dieses Lied am Mögen“. sagt er Er ist damit nicht allein.
hinter all diesen Fenstern heißt das aktuelle Album von Tomte, es besticht durch warm und weich arrangierte Songs, die trotzdem oder gerade deswegen durch und durch Rock sind, und Thees Uhlmann ist nichts anderes als eine emotionale Wucht. Von Liebe und Leid durch den Alltag geprügelt und mit hoffnungsvoller Melancholie ausgestattet, stellt er sich dem Leben immer wieder aufs Neue.“.Ich hab nicht den tollsten Körper, bin eher ein grobschlächtiger Kerl aber ich spiel in einer geilen Band“, spricht Thees Uhlmann und offenbart damit eine weitere seiner Qualitäten: Der Mann ist nicht nur ein Romantiker hemmungslos-offensivster Prägung, er ist auch ein gewiefter Conferencier, der launig durch den Abend führt. Rocktheatralik sei nicht vonnöten, konstatiert Thees Uhlmann. geckige Ansagen werden immer wieder von ernsthaften Ankündigungen gebrochen. Solcherlei – und der Vergleich ist an dieser Stelle keineswegs zu groß gewählt konnte auch Elvis.“.Es geht nicht um die Splitter im Körper“, spricht Thees Uhlmann, verarscht en passant die seltsame Attitüde mancher HipHopper, „es geht um die Splitter in deiner Seele“ -und stimmt „Von Gott verbrüht“
an:“.Du weißt, ich würde sterben für Dich, um Dir ein gutes Leben zu garantieren“, singt er, man glaubt ihm jede Silbe und ist-jawohl: berührt. Mitunter gar: heftig geschüttelt.
..Trennt euch jetzt nicht, denktdran. derWinter kommt‘, rät Thees Uhlmann, und vollendet so: „Trennungen sind in dieser Zeit nur gut, um Texte darüber zu schreiben und Lieder daraus zu mochen.“ Was folgt, ist „Neulich, als ich dachte“, später „Die Schönheit der Chance“. Was bleibt, ist auch am Morgen nach dem Abend davor ein Gefühl: Was sind wir diese Band am Mögen. >>>
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