Abay gegen das ZDF: Mit „FCK NZS“-Shirt und Rentner-Band im Fernsehgarten
Einmal durch die Playback-Hölle und zurück: Wie Aydo Abay dem Fernsehgarten am Wochenende den Spiegel vorgehalten hat.
Der ZDF-Fernsehgarten ist schon eine seltsame Parallelwelt, die dem gediegenen ZDF-Publikum jeden Sonntag mehrere Stunden Schunkelschlagerpop und heile Welt ins Wohnzimmer bringt. Da wird der fein getrimmte Rollrasen verlegt, Bohlen-Spross Vanessa Mai schwebt auf „Wolke 7“ und es wird brav auf 1 und 3 geklatscht – es könnte alles so schön sein.
Ist es aber nicht, denn die heile Fernsehgarten-Welt wurde am vergangenen Sonntag, den 29. August 2016, durch wilde Anarchie und Rowdytum erschüttert – den Eindruck gewinnt man zumindest, schaut man sich das mediale Feedback auf den Auftritt Aydo Abays an, der dort mit seiner Band Abay einen unaufgeregten Alternative-Rock-Song zum Besten gab. Aydo Abay ist manchen vielleicht noch von der Koblenzer Band Blackmail ein Begriff, in der Abay bis 2008 sang.
Abay entschied sich den Playback-Aufritt im Fernsehgarten sportlich zu nehmen und die Reichweite des Auftrittes für ein Statement zu nutzen. Also trug er – zwar unter seinem Sakko, aber dennoch gut sichtbar – ein „FCK NZS“-Shirt. Allein das ist traurigerweise schon ein Aufreger für eine gediegene Sendung wie dem Fernsehgarten. Nachträglich kommentierte Abay sein Shirt gegenüber der tz: „Das T-Shirt musste sein. Deutschland geht es nicht gut.“
Aber Abay machte sich noch einen weiteren Spaß: Weil Bandkollege Jonas Pfetzing, der ansonsten noch bei Juli am Bass steht, zu einem Benefiz-Golfturnier musste (kann man sich nicht ausdenken), engagierte Abay kurzerhand die Band des Vaters seines Bassisten für den Gig und stellte sich mit den drei rüstigen Rentnern in die Voll-Playback-Hölle des Fernsehgartens – ein Fakt, aus dem Abay auch auf Facebook keinen Hehl machte.
Am Ende steht ein herrlich skurriler Auftritt, der nun im Internet seine Kreise zieht. Gegenüber der tz erklärte Abay allerdings: „Ich wollte niemanden bloßstellen. Ich wollte nur einen anderen Weg gehen als andere und mochte die Herausforderung. Ein bisschen Spaß musste dennoch sein!“