AC/DC – Hamburg, Emst-Merck-HaUe


Zuerst wieder einmal ein ganz besonderer Dank an die Stadt Hamburg, die es schon seit Jahren möglich macht, daß Rockkonzerte in so traumhaft beschissenen Messehallen, wie der Ernst Merck Halle, stattfinden dürfen! Zwar erkennen Persönlichkeiten von Weltrang wie der Komponist – Dingent Leonard Bernstein und Geiger Yehudi Menuhin, daß John Lennon mit dem was er machte, in eine Reihe mit Bach, Beethoven, Brahms und anderen Genies zu stellen ist, daß die Rockmusik eine völlig neuartige Folklore unserer Jahrhunderts ist, aber unsere Damen und Herren Politiker können nichts weiter, als Beamte in diese Scheißhalle schicken, die Phonmessungen anstellen!

Wer mißt den Donnerschlag von Kanonen, von Maschinengewehren und Atombomben?

Und wer baut uns, der Jugend, für unsere Kultur endlich die Tempel, die sie verdient?

Trotz dieser Widrigkeiten, mit der sich die Fans leider schon abgefunden zu haben scheinen, war besagte Halle an zwei Tagen total ausverkauft. Und gottseidank scherten sich weder Musiker, noch Fans, noch Techniker und Roadies an den Herren Phonmessern. Außerdem geht’s im Kleinkrieg zwischen dem HSV und den ‚depperten Bayern‘ im Volksparkstadion nicht annähernd so gemäßigt zu, wie in solch einem Rockkonzert der Heavy-Class! Hier wollten sechstausend nur abschalten, Freude haben, miteinander „Highway To Hell“ singen – was sie auch lautstark taten. Auch sonst waren die Konzerte stark. Dezente, perfekte Lightshow, eine Nummer zu groß, eine zweieinhalb-Tonnen-Glocke, die die Show kräftig einläutete und ein Angus Young in Hochform. Sänger Brian Johnson konnte mich nicht überzeugen, ich habe noch immer Bon Scott im Ohr, der weitaus dreckiger war, aber der Gesamteindruck war positiv. Siebzig Minuten Power bei überraschend guter Soundabmischung und gewohnt riesiger Stimmung. AC/DC-Fans werden begeistert nach Hause gegangen sein.