Adam Vauch
Ein Interview mit Adam Vauch über frühe Tage der Beastie Boys und die anstehende Tournee.
Was erwartet uns auf Eurer Tournee?
„Wir wollen nicht, daß die Shows zu groß werden, weil sonst der Kontakt zum Publikum fehlt.“
Eine kleine Show in 10.000er Hallen?
„Ich glaube, in dieser Grössenordnung ist das noch möglich. Mit 70.000 Leuten wie bei U2 ist das schon etwas anderes. In den USA hatten wir eine runde Bühne in der Mitte, damit wir uns den Leuten näherfühlten und der Raum kleiner aussah.“
Früher hattet Ihr Frauen in Käfigen auf der Bühne. Heute organisierst Du Benefiz-Festivals zur Befreiung Tibets. Sind die Beastie Boys nach ihrer frühen Krawallzeit inzwischen zu nachdenklichen Musikern gereift?
„Ich denke, daß wir viel dazugelernt haben. Ich hoffe, daß dieses innerliche Wachsen in der Natur des Menschen liegt.“
Schämst Du Dich für die frühen Beastie Boys-Jahre?
„Manchmal wollten wir einfach nur Spaß und dabei eigentlich auch niemandem weh tun. Aber einige Dinge waren leider ziemlich destruktiv, und ich würde sie so nicht noch einmal machen.“
Welche zum Beispiel?
„Texte über Morde, Knarren und Crack, mit denen wir einfach nur Spaß haben wollten. Wir wollten gefährlich wirken. Plötzlich merkst du, daß Kids davon beeinflußt werden. Und du denkst: Was habe ich getan? Wir achten inzwischen sehr genau darauf, was wir singen.“
Inzwischen bist Du ja Buddhist, was derzeit ziemlich im Trend liegt.
„Das Wort „Trend“ hat einen sehr negativen Touch. Es soll andeuten, daß Leute sich aus falschen Gründen für etwas interessieren und ihr Interesse nicht lange anhält.“
Auch die Auseinandersetzung mit Prodigy beim letzten „Reading“-Festival ist ein Ergebnis Eurer neuen Gesinnung, oder?
„Wir hatten ein Problem mit ihrem Song „Smack My Bitch Up“, weil er Gewalt gegenüber Frauen glorifiziert. Wir riefen Prodigy an und sagten, wir würden es begrüßen, wenn sie dieses Lied nicht spielen würden. Sie antworteten, niemand könne ihnen vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen hätten. Wir dachten, wenn sie den Song doch spielen, müssen wir auf der Bühne etwas dazu sagen.“